Über die Lage in Äthiopien äußerte sich Papst Franziskus besorgt. "Ich fordere alle eindringlich auf, der Versuchung der bewaffneten Konfrontation zu widerstehen", sagte beim Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Er lade "zu Gebet und brüderlichem Respekt, zu Dialog und zur friedlichen Lösung der Auseinandersetzungen ein".
In den vergangenen Tagen hatte es Meldungen über eine Eskalation des Konflikts zwischen der äthiopischen Zentralregierung in Addis Abeba und der Region Tigray gegeben. Im Norden Äthiopiens waren Kämpfe zwischen Bundestruppen und Einheiten in Tigray ausgebrochen. International gab es wiederholte Warnungen vor einem neuen Bürgerkrieg.
UN-Chef Antonio Guterres rief zur sofortigen Deeskalation im Norden Äthiopiens auf. "Die Stabilität in Äthiopien ist wichtig für die gesamte Region am Horn von Afrika", schrieb Guterres auf Twitter. Auch die Afrikanische Union sprach von einer "sehr heiklen" Situation. Ähnliche Warnungen kamen von US-Außenminister Mike Pompeo und seinem deutschen Kollegen Heiko Maas.
Papst fordert Lösung für Leiden des libyschen Volkes
Von dem am Sonntag beginnenden Dialogforum für Libyen hat Papst Franziskus konkrete Ergebnisse gefordert. "Ich hoffe sehr, dass in dieser heiklen Zeit eine Lösung für das lange Leiden des libyschen Volkes gefunden wird und dass die jüngste Vereinbarung über einen dauerhaften Waffenstillstand respektiert und umgesetzt wird", so das Kirchenoberhaupt.
An dem von der UN-Unterstützungsmission für Libyen vermittelten Politischen Dialogforum, das an diesem Sonntag in Tunesien beginnen soll, sind sämtliche Konfliktparteien beteiligt. Das Forum soll unter anderem eine nationale Wahl vorbereiten. Nach jahrelangen Kämpfen hatten sich die Konfliktparteien im libyschen Bürgerkrieg vergangene Woche unter UN-Vermittlung auf einen sofortigen Waffenstillstand geeinigt. Deutschland hat in dem Konflikt eine Vermittlerrolle.
Hurrikan verschlimmere Lage der Menschen in Mittelamerika
Für die Betroffenen des Hurrikans in Mittelamerika und der Karibik hat Papst Franziskus um Unterstützung und Hilfe gebeten. Dieser habe "viele Opfer gefordert und beträchtliche Schäden verursacht, die durch die ohnehin schon schwierige Lage der Pandemie noch verschlimmert wurden", sagte Franziskus. Gott möge die Toten zu sich nehmen, die Hinterbliebenen und alle anderen Betroffenen trösten sowie jene unterstützen, "die hart arbeiten, um ihnen zu helfen".
Der Wirbelsturm "Eta" sorgte in den vergangenen Tagen für schwere Erdrutsche und Überschwemmungen in Mittelamerika. Medienberichten zufolge starben bisher mindestens 70 Menschen. "Eta", der die Länder Nicaragua, Honduras, Guatemala, Panama und Costa Rica traf, ist der 28. Tropensturm im Atlantik in der laufenden Saison. So viele gab es bisher nur 2005. Am Sonntag traf "Eta" auf die Südwestküste Kubas.