Virtuelle Rekonstruktion zeigt das Innere des Kölner Vorgängerdomes

Alter Dom erstmals erlebbar

Erstmals kann eine digitale Rekonstruktion des Alten Kölner Domes erlebt werden, dem karolingischen Vorgängerbau. Die Nachbildung wurde von der Kulturstiftung Kölner Dom finanziert und wird in der Museumsnacht am Samstag präsentiert.

Digitale Innenraum-Rekonstruktion des Alten Domes. / © Konstantin Kruse (Dombauhütte Köln)
Digitale Innenraum-Rekonstruktion des Alten Domes. / © Konstantin Kruse ( Dombauhütte Köln )

Unter dem Kölner Dom liegen die Überreste des Alten Domes, einer karolingischen Pfeilerbasilika aus der Zeit Karls des Großen und Erzbischofs Hildebold. Mithilfe neuer Visualisierungstechniken wurde das Innenleben dieses karolingischen Baus nun digital rekonstruiert. Die Visualisierung stammt von der Kunsthistorikerin Dr. Dorothea Hochkirchen. Unterstützt wurde sie von dem Architekturstudent Konstantin Kruse. Die Kulturstiftung Kölner Dom finanzierte das Projekt.

Erste archäologische Untersuchungen der Reste begannen 1946 unter der Leitung von Otto Doppelfeld. Die Grundmauern, Fußböden und Architekturfragmente des Alten Domes wurden seitdem entdeckt und dokumentiert. Frühere Rekonstruktionsansätze stützten sich dabei auf die Mauern sowie Darstellungen aus historischen Quellen. Die aktuelle Visualisierung nutzt neue Analysen und bisher nicht berücksichtigte Vergleichsbauten.

Das Ergebnis bietet ein detailreiches Bild der ursprünglichen Bischofskirche, auch durch den Einsatz fotogrammetrischen Scannens. Laut Dombaumeister Peter Füssenich ist dies ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des Domes. Das digitale Modell lässt sich künftig unter anderem online ansehen und bei der Museumsnacht Köln erstmals im Großformat erleben. Besucher der Museumsnacht haben am 2. November die Möglichkeit, die Rekonstruktion des Alten Domes in der Domgrabung von 19 bis 24 Uhr zu sehen. Der letzter Einlass ist um 23.30 Uhr.

Kölner Dombau

Für alle Arten von Baumaßnahmen und den Erhalt des Bauwerkes sind die Mitarbeiter der Dombauhütte zuständig. Damit setzen sie die Tradition der mittelalterlichen Bauhütten fort.

Heutzutage sind viele verschiedene Gewerke an dieser Arbeit beteiligt. Die größte Gruppe der ca. 60 Mitarbeiter bilden die Steinmetzen und Bildhauer, denn die Erneuerung des verwitterten Steinwerks ist die Hauptaufgabe der Dombauhütte. Hinzu kommen Dachdecker, Gerüstbauer, Schreiner, Maler, Elektriker sowie ein Schlosser und ein Schmied.

Steinmetzarbeit an der Dombauhütte / © Harald Oppitz (KNA)
Steinmetzarbeit an der Dombauhütte / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR