Weltkirchenrat bekräftigt Unterstützung für Ukraine

Stimme wird gehört

Der Weltkirchenrat hat seine Solidarität mit den Menschen in der Ukraine bekräftigt. Die "Stimme der Ukraine" werde bei der bevorstehenden Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe präsent sein, so das Gremium.

Ukraine, Mykolajiw: Ikonen liegen auf den Trümmern einer Kirche / © Evgeniy Maloletka (dpa)
Ukraine, Mykolajiw: Ikonen liegen auf den Trümmern einer Kirche / © Evgeniy Maloletka ( dpa )
Papst Franziskus empfängt Ioan Sauca 2021 im Vatikan / © Romano Siciliani (VM)
Papst Franziskus empfängt Ioan Sauca 2021 im Vatikan / © Romano Siciliani ( VM )

Der amtierende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Ioan Sauca, äußerte sich entsprechend in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme nach dem Besuch einer ÖRK-Delegation in der Ukraine vom 1. bis 5. August.

Weltkirchenrat tagt erstmals in Deutschland

Zur 11. ÖRK-Vollversammlung vom 31. August bis 8. September werden rund 4.000 Teilnehmende erwartet. Erstmals in der über 70-jährigen Geschichte des Weltkirchenrates tagt der Ökumene-Gipfel in Deutschland.

Mindestens 183 religiöse Stätten in 14 Regionen der Ukraine seien durch den Angriff Russlands ganz oder teilweise zerstört wurden, erklärte der ÖRK unter Berufung auf ukrainische Behörden. Dazu gehörten Kirchen, Moscheen, Synagogen sowie Bildungs- und Verwaltungsgebäude der religiösen Gemeinschaften in der Ukraine.

Kein Ausschluss Russlands

Patriarch Kyrill I. und Wladimir Putin beim Ostergottesdienst 2015 / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. und Wladimir Putin beim Ostergottesdienst 2015 / © Natalia Gileva ( KNA )

Zu wiederholten Forderungen, die russisch-orthodoxe Kirche aus dem Weltkirchenrat auszuschließen, sagte der rumänisch-orthodoxe Priester Sauca während des Besuchs: "Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde gegründet, um den Dialog zwischen Kirchen zu fördern, die sich untereinander nicht einig sind." Daher wolle man ÖRK-Mitglieder nicht ausschließen, "sondern diese herausfordern, sich für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen". Der ÖRK wolle Wege der Versöhnung und Heilung eröffnen.

Wegen des Moskauer Patriarchen Kyrill I., der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin gilt und Russlands Vorgehen in der Ukraine unterstützt, war wiederholt der Ausschluss seiner Kirche aus dem Weltkirchenrat gefordert worden.

Sauca betonte die Bedeutung der Teilnahme der ukrainischen Kirchen an der bevorstehenden 11. ÖRK-Vollversammlung. Diese sei auch eine Gelegenheit, für ein Ende des Krieges und die Herstellung eines gerechten Friedens in der Ukraine zu beten. Die ÖRK-Delegation hatte sich in der Ukraine mit Vertretern lokaler Kirchen und staatlicher Institutionen getroffen.

Weltkirchenrat

Dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), auch Weltkirchenrat genannt, gehören derzeit 352 protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie kirchliche Gemeinschaften in rund 140 Ländern an. Sie repräsentieren weltweit mehr als 500 Millionen Christen. Der Weltbund wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet. Er hat seinen Sitz in Genf.

Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels (KNA)
Kapelle des Weltkirchenrats / © Bernhard Raspels ( KNA )
Quelle:
epd
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