An der orthodoxen Feier des "Heiligen Feuers" am Karsamstag in der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt dürfen auch diesmal nur 2.750 Gläubige teilnehmen. Das teilten israelische Polizeivertreter am Montag vor ausländischen Medien mit.
Weitere 4.200 Personen sollen die Feier im unmittelbaren Gebiet um die Grabeskirche sowie auf den Dächern mitverfolgen können. Dabei betonten die Polizeivertreter, nicht sie hätten die Beschränkung der Teilnehmerzahl festgelegt, sondern ein von den Kirchen beauftragter Sicherheitsingenieur. Die Entscheidung beruhe "ausschließlich auf Sicherheitserwägungen".
Großer Polizeieinsatz
Die Rolle der Polizei bestehe lediglich darin, die Gläubigen mit Einlasskarten von den jeweiligen Kirchen zur Grabeskirche zu begleiten und einen für alle sicheren Ablauf der Zeremonie zu gewährleisten, hieß es weiter.
Zu diesem Zweck sei ab Freitagabend "eine große Zahl von Beamten" in und um die Altstadt im Einsatz. Genaue Angaben zur Einsatzstärke lehnte die Polizei ab. Ferner soll die Feier auf Großleinwänden in und um die Altstadt live übertragen werden.
Immer wieder Proteste
Die über 1.200 Jahre alte Liturgie des "Heiligen Feuers" am Samstagmittag gilt als Höhepunkt der ostkirchlichen Feiern in Jerusalem. Zugangsbeschränkungen hatten in den vergangenen Jahren zu massiven Protesten der einheimischen Christen sowie von Kirchenvertretern geführt. Unter anderem hatten die Kirchen in der Vergangenheit dem genannten Ingenieur die Zuständigkeit in dieser Angelegenheit abgesprochen.
Nach orthodoxem Volksglauben entzündet sich beim Heiligen Feuer auf wundersame Weise eine Flamme an der als Grab Christi verehrten Kapelle. Das Feuer wird anschließend an die Gläubigen weitergereicht sowie mit Sonderflügen in verschiedene Länder gebracht. In den Jahren vor der Corona-Pandemie hatte die Polizei die Zahl der Teilnehmer zu den Feiern wegen der beengten Verhältnisse sowie fehlender Notausgänge auf 10.000 Personen beschränkt.