Wieder Raketen auf Sderot - Israel regiert mit Luftangriff

Kein Ende in Sicht

Wieder sind in der Nacht Raketen aus dem Gazastreifen in der israelischen Grenzstadt Sderot eingeschlagen. Menschen wurden nicht getötet. Die israelische Armee reagierte mit einem direkten Luftangriff, bei dem mindestens ein Palästinenser getötet wurde. Erst am Montag hatten sich die israelischen Soldaten aus dem Gazastreifen zurückgezogen.

 (DR)

Israel bestätigte den neuerlichen Angriff. Ziel sei eine "Raketen-Crew" gewesen, die über die Grenze geschossen habe. Schon direkt nach dem Abzug am Montag hatten israelische Militärs mit weiteren Militäraktionen gedroht, sollte die Hamas den Beschuss Israels nicht unterbinden.

Blutige Drohung
In der israelischen Zeitung Haaretz hatte ein israelischer Offizieller am Montag erläutert, die Hamas solle die Operation als Hinweis auf zukünftige israelische Aktionen gegen Raketenbeschuss verstehen. "Diese sehr begrenzte Aktion sollte der Hamas zeigen, was passieren kann. Nennen sie es einen Vorläufer", zitiert die Zeitung den Mann. Und weiter: "Wenn sie entscheiden, sie hätten genug gesehen und die Raketen stoppen, wenn sie die Botschaft verstanden haben, werden wir vielleicht eine Periode der Ruhe bekommen."

Auch Premierminister Ehud Olmert hatte am Montag erklärt, dass die Aktion im Gazastreifen kein einmaliges Ereignis gewesen sei. "Weder unser Einmarsch, noch unser Rückzug", so Olmert. und vor dem Außen- und Verteidigungskomitee der Knesset hatte Olmert erläutert: "Alles ist auf dem Tisch - Bodenoperationen, Luftschläge und Spezialeinsätze."

"Heißer Winter"
Mit der Aktion "Heißer Winter" hatte Israel in der vergangenen Woche auf den inzwischen täglichen Beschuss seiner Grenzregion aus dem Gazastreifen reagiert. Weit mehr als hundert Palästinenser waren dabei ums Leben gekommen. Israel war unter innenpolitischen Druck geraten, da in den israelischen Grenzstädten, wie Sderot, inzwischen bis zu zwanzig Raketen täglich einschlagen. Mit Demonstrationen hatten die Einwohner der Negev-Städte den Druck auf die israelische Regierung verstärkt, bis die Militärs in der vergangenen Woche schließlich mit dem Einmarsch nach Gaza begannen.