DOMRADIO.DE: Einmal pro Woche gibt es eine neue Folge, zum Beispiel am Tag der Heiligen Bernadette. Was für eine Geschichte erzählen Sie da?
Sophie Lauringer (Chefredakteurin "Der Sonntag"): Die entzückende Bernadette hat 18 Mal die Gottesmutter getroffen. Das macht ihr so bald keiner nach. Die Geschichte wird immer von unserer Kollegin Bernadette Spitzer ausgesucht und verschriftlicht. Jetzt hat sie über ihre eigene Namenspatronin geschrieben. Das kann man sich auf der Webseite www.dersonntag.at/podcast anschauen.
DOMRADIO.DE: Verraten Sie trotzdem schon mal, wie das gezeichnete Bild aussieht?
Lauringer: Bernadette hat die Gottesmutter in ihrer Hand. Außerdem suchen wir auch immer Spitznamen. In Wien verkleinern wir oft die Namen. Wir haben dort Benni und Benna gewählt. Das machen wir bei jedem Heiligen und bei jeder Heiligen, damit sie noch ein bisschen näher an die Leute gebracht werden. Ganz bescheiden, wie sie auch war, ist sie dargestellt: als Ordensfrau und Mädchen, weil sie auch jung gestorben ist, mit 35 Jahren.
DOMRADIO.DE: Von der Heiligen Bernadette haben sicher viele Leute schon mal gehört. Aber es gibt auch andere, die ziemlich unbekannt sind. Gerade die kramen Sie besonders gern heraus und setzen die immer in den Mittelpunkt. Warum?
Lauringer: Wir haben einen Plan gemacht. Eine junge Kollegin hat die Idee gehabt, dass wir auf Instagram starten. Das passt, denn Kirche ist oft so staubig und Instagram eben nicht. Wo ist der kleinste gemeinsame Nenner? Das sind halt die Vornamen. Wir haben noch nie jemanden getroffen, der sich nicht gefreut hätte, wenn man ihm zum Namenstag gratuliert. Es findet jeder einfach cool zu wissen, wo der eigene Name herkommt.
Dann haben wir Woche für Woche mit vielen verschiedenen Quellen durchgearbeitet, welche Vornamen und welche Namenstage in den jeweiligen Wochen dran sind. Anschließend haben wir sie auch nach der Häufigkeit der Vornamen rausgesucht. Die Superstars der katholischen Kirche kamen ebenso in unsere Auswahl wie Namen, die sehr beliebt sind.
DOMRADIO.DE: Dieses Projekt hört sich nach echtem Spaß an. Würden Sie sagen, man kann grundsätzlich mehr Spaß in der Vermittlung christlicher Inhalte vertragen?
Lauringer: Es ist schon Knochenarbeit, immer das richtige Wording zu finden, das nicht dem typischen Kirchensprech entspricht. Ich sitze ganz schön lang an diesen Titeln. Um noch einen guten Spruch zu den jeweiligen Heiligen zu finden, muss man teilweise Zitate über sie suchen oder aus ihren Briefen oder Schriften zitieren. Es ist wirklich Arbeit, aber es macht Spaß.
Das Interview führte Hilde Regeniter.