Wittenberger Schlosskirchengemeinde feiert Jubiläum

75-jähriges Bestehen

Die Schlosskirchengemeinde in Wittenberg feierte am Sonntag ihr 75-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst. Die Gemeinde wurde 1949 gegründet, um dem DDR-Regime entgegenzuwirken und die Kirche lebendig zu halten.

Die Wittenberger Schlosskirche ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als Ausgangspunkt der Reformation / © Bill Perry (shutterstock)
Die Wittenberger Schlosskirche ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als Ausgangspunkt der Reformation / © Bill Perry ( shutterstock )

Die Schlosskirchengemeinde in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) hat am Sonntag ihr 75-jähriges Bestehen mit einem Festgottesdienst gefeiert. In der Kirche sind die Reformatoren Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (1497-1560) bestattet.

Der Regionalbischof für Halle und Wittenberg, Johann Schneider, erklärte in einem Grußwort an die Gemeinde: "Sie sind umworben, weil hier an der Stelle, wo Martin Luther und Philipp Melanchthon auf Gottes Gericht und ihre leibliche Auferstehung warten, das Evangelium verkündet wird und die Liebe Christi für alle Menschen sichtbar wird." Die Feier wurde von Pfarrerin Anne Brisgen und der Wittenberger Superintendentin Gabriele Metzner geleitet.  

95 Thesen an der Kirchentür

Am 31. Oktober 1517 soll an der 1503 geweihten Schlosskirche Luther seine 95 Thesen an die Kirchentür angeschlagen haben. Das Ereignis gilt insbesondere wegen seiner Kritik am Ablasshandel als Auslöser der Reformation.

Superintendentin Metzner sagte, die Schlosskirchengemeinde sei im September 1949 unter anderem gegründet worden, um dem DDR-Regime etwas entgegenzusetzen und die Kirche nicht zu einem Museum werden zu lassen. Auch habe man für den damaligen Wittenberger Propst eine eigene Kirchengemeinde gebraucht.

Den Angaben zufolge umfasst die Gemeinde ein paar Straßenzüge der Schlossvorstadt und hat derzeit rund 120 Mitglieder. Die Pfarrer der Gemeinde werden von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gestellt. Am Pfingstmontag dieses Jahres wurde die Theologin Anne Brisgen neu in dieses Amt eingeführt.

Quelle:
epd