Die Kathedrale im sizilianischen Catania ist wegen einer Blockade durch Wohnungslose seit Sonntag geschlossen. Die rund 40 Personen protestierten gegen ihrer Meinung nach nicht eingehaltene Wahlversprechen des Bürgermeisters, berichteten örtliche Medien am Montag. Nachdem die Demonstranten aus der Kirche gewiesen worden seien, hätten sie vor dem Eingang ihr Lager aufgeschlagen.
Gottesdienste wurden demnach in eine benachbarte Kirche verlegt. Den Berichten zufolge beklagten sich die Wohnungslosen, ihnen sei kirchliche Hilfe versagt worden. Dompfarrer Barbaro Scionti kritisierte laut der Zeitung "La Sicilia" hingegen, mit der Aktion werde ein "Versagen der Stadtverwaltung" auf die Kirche abgeladen.
Einheimische Bedürftige nicht vergessen
Die Caritas verwies unterdessen in einer Erklärung auf längst bestehende Hilfsangebote. Dabei verwahrte sie sich gegen Vorwürfe der Demonstranten, die Kirche kümmere sich mehr um Migranten und Flüchtlinge als um einheimische Bedürftige.
Bei den Demonstranten handelt es sich laut den Medien um Bürger aus den umliegenden Stadtteilen, die aktuell keine bezahlbare Wohnung finden. Sie argumentieren, der Bürgermeister habe schon vor Jahren Arbeitsplätze und bezahlbare Wohnungen versprochen.