Das gelte insbesondere, wenn sie unabhängig und kritisch über Gesellschaft, Politik und Kirche berichten.
"Unabhängiger Journalismus ist nicht nur elementarer Teil unserer Demokratie - er stärkt die Demokratie", betonte er in einem Grußwort zur Jahrestagung der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) am Freitag in Köln: "Mehr denn je gilt heute: Grundlegende journalistische Arbeit, aufklärerisches Bewusstsein, Wahrheit statt Fake News, Freiheit statt Indoktrination sind unersetzliche Grundpfeiler des Journalismus."
Nicht auf kirchliche Themenbereiche beschränken
Wüst rief die GKP-Mitglieder auf, durch verantworteten Journalismus ihren Beitrag auch zu gesellschaftlichen Debatten zu leisten. Sie sollten sich nicht auf kirchliche Themenbereiche beschränken.
Medienschaffende stünden in der besonderen Verantwortung, "aufzuklären und zu beleuchten, Hintergründe verständlich zu machen" und die Menschen im Land zu informieren.
Das Bekenntnis der GKP zur Verteidigung von Frieden, Freiheit und Menschenwürde stehe nicht nur "für schöne Worte". Das werde angesichts der großen, teils einzigartigen Herausforderungen in Deutschland, Europa und der gesamten Welt heute deutlicher als früher.
Publizistische Bedeutung des Verbandes gewürdigt
Der Ministerpräsident würdigte die publizistische Bedeutung des Verbandes für die katholische Kirche in Deutschland. Dessen Gründung 1948 habe, geprägt von den schrecklichen Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs, "für das Zeitgemäße, das Notwendige - für wache Zeitzeugenschaft" gestanden.
Als einziger konfessioneller Berufsverband mit 75-jähriger Geschichte im Medienbereich sei die GKP "bedeutend für die Entwicklung und die Gestaltung der katholischen Medienwelt. Nicht zuletzt auch wegen des Anstoßes für die Gründung einer unabhängigen Katholischen Nachrichten-Agentur 1950".
Das Grußwort wurde während der Jahrestagung verlesen, da Wüst Verpflichtungen in Berlin wahrnahm. Die GKP wurde 1948 in Köln gegründet. Dem Verband gehören heute mehr als 530 Mitglieder an. Zu den Referentinnen und Referenten bei der Tagung bis Samstag zählen neben dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, auch Journalistinnen und Journalisten aus mehreren europäischen Ländern.