Yad Vashem plant Bildungszentrum in Deutschland

Toleranz und Offenheit fördern

Deutschland könnte der erste Standort außerhalb Israels für eine Einrichtung der Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem werden. Ein neues Bildungszentrum soll Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft fördern.

Kuppel in der "Halle der Namen" in Yad Vashem / © Andrea Krogmann (KNA)
Kuppel in der "Halle der Namen" in Yad Vashem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Ein Experten-Team will in den nächsten Monaten mit Hilfe der Bundesregierung die Machbarkeit eines Bildungszentrums in Deutschland prüfen, wie Yad Vashem am Donnerstag mitteilte.

Ziel der Holocaust-Bildungsarbeit sei es nicht nur, das Gedenken an die Verbrechen aufrechtzuerhalten, erklärte Yad-Vashem-Leiter Dani Dayan. Es gehe auch darum, Toleranz und Offenheit in der Gesellschaft zu fördern.

Unterstützung aus der Politik

Durch eine Studie sollen nun Herausforderungen, mögliche Probleme sowie verschiedene Kooperationsmodelle für das neue Zentrum geprüft werden. Die Idee entstand den Angaben zufolge bei einem Treffen Dayans mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Januar 2023 in Deutschland. Mehrere Ministerien hätten ihre Unterstützung signalisiert.

Bereits jetzt bestehen Kooperationsvereinbarungen mit deutschen Partnern auf Bundesebene sowie in allen Bundesländern. Diese Partnerschaften sollen laut den Plänen durch das Bildungszentrum vertieft werden – ohne bestehende Angebote überflüssig zu machen.

Holocaustgedenkstätte Yad Vashem

Die Gedenkstätte Yad Vashem (hebr. für "Denkmal und Name") erinnert an die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden. Sie wurde nach einem Beschluss des israelischen Parlaments von 1953 eingerichtet. Juden und Nichtjuden gedenken in der am Westrand Jerusalems gelegenen Anlage der rund sechs Millionen Toten der Schoah. Jährlich kommen in normalen Jahren rund eine Million Besucher.

Yad Vashem (epd)
Yad Vashem / ( epd )
Quelle:
KNA