"Es geht nicht darum, die Ukraine alleine zu lassen oder dass sie sich ergeben soll", betonte Yogeshwar in dem am Mittwoch veröffentlichten "Wochentester"-Podcast von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND). "Es geht in dem Brief um eine Eskalationsstufe, bei der durch schwere Waffen etwas passieren könnte, was wir alle nicht wollen."
Deutschland sei über Nacht ein Land geworden, das Waffen in Krisengebiete liefert, sagte der Journalist weiter. "Wir müssen einen Schritt zurückgehen und die Frage stellen: Wo soll das hinführen, wenn wir weiter schwere Waffen liefern?" Weder die Ukraine noch Russland könnten den Krieg gewinnen. Über einen Krieg könne kein Frieden geschaffen werden, unterstrich Yogeshwar. "Wir sind in einer Situation, die mehr als kritisch ist. Es gilt zu verhindern, dass am Ende die Welt brennt."
Verhandlungen mit Russland zwingend notwendig
Der Journalist betonte, er halte Verhandlungen mit Russland, selbst wenn diese lange dauerten, für zwingend notwendig. "Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, dass mit denen nicht zu verhandeln ist und wir liefern Waffen. Das führt am Ende zu einer völligen Zerstörung der Ukraine." Am Ende werde es um einen Kompromiss gehen, den beide Länder akzeptieren könnten: "Es muss Russland und der Ukraine das Gefühl vermittelt werden, dass beide Player als Sieger aus dem Krieg hervorgehen."
In der vergangenen Woche hatten 26 Prominente aus dem Kultur- und Medienbetrieb in einem Offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs durch Waffenlieferungen gewarnt. Zu den Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern des am Freitag auf der Website der Zeitschrift "Emma" veröffentlichten Dokuments gehören die Filmemacher Andreas Dresen, Helke Sander und Alexander Kluge, die Schriftsteller Martin Walser und Juli Zeh, die Kabarettisten Dieter Nuhr und Gerhard Polt, der Musiker Reinhard Mey sowie "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer.