ZdK-Präsidentin möchte Beschlüsse der Weltsynode schnell umsetzen

"Es geht jetzt ums Tun"

Die Weltsynode in Rom ist vorbei. Wie geht es weiter mit Reformen in der katholischen Kirche? Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, will den Papst beim Wort nehmen.

Irme Stetter-Karp (ZdK-Präsidentin) / © Paul-Philipp Braun (epd)
Irme Stetter-Karp (ZdK-Präsidentin) / © Paul-Philipp Braun ( epd )

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sieht sich durch die Weltsynode in Rom gestärkt: "Papst Franziskus hat auf ein nachsynodales Schreiben verzichtet. Er will, dass die Beschlüsse direkt umgesetzt werden. Das nehmen wir beim Wort: Es geht jetzt ums Tun", sagte die 68-Jährige der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

Bereits Mitte Dezember werde man im Synodalen Ausschuss weiterarbeiten an der Frage, wie Beteiligungsrechte von Laien und die Rechenschaftspflichten von Bischöfen verbindlich in der katholischen Kirche in Deutschland weiterentwickelt werden können. "Wir bleiben auf dem Kurs, den systemischen Gründen des Missbrauchs das Wasser abzugraben." Auch den bei der Synode in Rom betonten Prozesscharakter sieht sie als Zeichen der Stärkung. "Wir gehen den nächsten Schritt."

Gremium für Laien und Bischöfe machbar

Mit Blick auf die ZdK-Vollversammlung am Freitag und Sonnabend in Berlin betonte Stetter-Karp: Es gebe kein Verständnis mehr für die Diskriminierung von Frauen. "Längst haben wir in der Synodalversammlung mit Zweidrittelmehrheit der Delegierten und der deutschen Bischöfe beschlossen, dass die Diskriminierung begründungspflichtig ist - und nicht umgekehrt die Forderung nach dem Zugang von Frauen." Sie halte es für realistisch, dass 2026 ein Gremium eingerichtet werde, in dem Laien und Bischöfe gemeinsam in die Verantwortung gehen. "Für pastorale Grundsatzfragen, aber auch für die Finanzen."

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA