Der Zentralrat der Juden in Deutschland warnt davor, bei der Bundestagswahl für die AfD oder das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zu stimmen. Beide Parteien stellten eine Gefahr für das jüdische Leben dar. In einem Schreiben von Zentralratspräsident Josef Schuster heißt es weiter: "In der AfD und im BSW finden Antisemiten aus dem rechtsextremen Bereich und radikale Israel- und Ukrainefeinde aus dem linken Spektrum ein Zuhause."
![Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. / © Kay Nietfeld (dpa) Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. / © Kay Nietfeld (dpa)](/system/files/styles/392x221_1x/private/image/Josef_Schuster_83569239.jpg.avif?itok=AoKCguXq)
Der Text richtet sich an jüdische Gemeinden in Deutschland und soll am Donnerstag in der "Jüdischen Allgemeinen" erscheinen. Gut drei Wochen vor der Bundestagswahl kritisiert Schuster, die beiden Parteien verschleierten ihre Absichten kaum noch.
Kein Beitrag zum Wohle der Gesellschaft
"Mit der AfD (...) ist nicht zuletzt jüdisches Leben konkret gefährdet", heißt es in dem Brief des Zentralratspräsidenten. Die Partei schmälere die Erinnerung an den Holocaust und die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen.
Mit Blick auf das BSW bemängelt Schuster, sie behaupte im Wahlprogramm, dass Israels Krieg gegen die Terroristen der Hamas im Gazastreifen ein "rücksichtsloser Rache- und Vernichtungsfeldzug der Regierung Netanjahu gegen Frauen und Kinder" sei.
Schuster empfiehlt in seinem Brief an die 103 im Zentralrat organisierten Gemeinden keine Partei. Unter Verweis auf AfD wie BSW macht er jedoch deutlich: "Für den Zentralrat der Juden in Deutschland ist klar, dass diese Parteien keinen Beitrag zum Wohle unserer Gesellschaft leisten wollen."