Mit zunächst 30 Millionen Euro Aufbauhilfe unterstützen Bund und Länder die von der Flutkatastrophe betroffenen Kultureinrichtungen. "Mit der ersten Tranche von 30 Millionen Euro werden wir dabei helfen, die vielen hochwassergeschädigten Kulturschätze zu sichern und für die Zukunft zu bewahren", erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters laut einer am Samstag versendeten Mitteilung. Das Geld solle noch in diesem Jahr bereitgestellt werden. Die Flutkatastrophe im Juli hatte teils große Schäden in Museen, Archiven, Galerien, Verlagen, Kirchen und dem Opernhaus in Wuppertal angerichtet.
Der Bundesrat hatte am Freitag in einer Sondersitzung dem Gesetz zur Errichtung eines Sondervermögens "Aufbauhilfe 2021" in Höhe von bis zu 30 Milliarden Euro für die vom Hochwasser betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bayern
zugestimmt. Teil dessen sind auch die Kulturhilfen. Anträge auf Hilfsleitungen werden von den einzelnen Ländern bearbeitet.
Hilfe mit Notfallcontainern und bei der Archivalien-Säuberung
Mit dem Geld sollen den Angaben zufolge vor allem Schäden an Kultureinrichtungen und Denkmälern von öffentlichen oder gemeinnützigen Trägern und an Archivinhalten privater Vereine, Stiftungen und gemeinnütziger Einrichtungen beseitigt werden. Laut Grütters sollen dafür auch zehn spezielle Notfallcontainer mit Ausrüstung und Materialien für den Kulturgutschutz angeschafft werden, die später bundesweit für die Katastrophenbewältigung genutzt werden können. Zudem helfe das Bundesarchiv den betroffenen Regionen bereits seit Juli dabei, beschädigte Archivalien zu säubern und per Gefriertrocknung vor Folgeschäden wie Schimmelbefall zu schützen.
Bereits im Juli hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) ein Nothilfeprogramm für die von der Flutkatastrophe beschädigten Denkmäler organisiert. Auch Landschaftsverbände unterstützen die Aufbauarbeiten, etwa im Rheinland (LVR) und in Westfalen-Lippe (LWL).
Bei den extremen Hochwassern vom 14. und 15. Juli waren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz rund 190 Menschen ums Leben gekommen. In NRW starben nach bisherigem Stand 49 Menschen. Zudem wurden Häuser und Infrastruktur zerstört.