Krippenausstellung in Florenz sorgt für Empörung in Genua

"Zweifelhafter Geschmack"

Eine eigenwillige Krippenszene in Florenz sorgt für Unverständnis und Empörung im Hunderte Kilometer entfernten Genua. Auch auf der politischen Ebene gebe es großen Unmut, so bekam der Bürgermeister von Florenz bereits Post.

Weihnachtskrippe / © Alexander Hoffmann (shutterstock)

Die Krippe des Anstoßes ist Teil einer Schau im Hotel "Rivoli", die 30 Darstellungen der Geburt Jesu umfasst. Urheber ist der Künstler Claudio Ladurini.

In einer Szene ist im Hintergrund eine detailgetreue Nachbildung des verheerenden Brückeneinsturzes von Genua 2018 zu sehen. Das Kunstwerk kommt in der Hafenstadt gar nicht gut an. Etliche Nutzer in den sozialen Medien machten ihrem Unmut Luft.

"Respektlose Initiative"

Auch auf politischer Ebene gibt es ein Nachspiel: Raffaella Paita (Italia Viva), Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer, wandte sich in einem Schreiben an den Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella.

Darin beschwert sie sich über die in ihren Augen "respektlose Initiative", die eine "Beleidigung für die Opfer dieser schrecklichen Tragödie" sei. Der Einsturz der Morandi-Brücke dürfe nicht zum Gegenstand eines Spektakels oder zum Anlass für "Provokationen von zweifelhaftem Geschmack" werden, so die Politikerin. Bürgermeister Nardella müsse dafür sorgen, dass die Tragödie von Genua "mit dem gebührenden Respekt" behandelt werde.

Am 14. August 2018 war um 11.36 Uhr ein Fahrbahnabschnitt der Stadtautobahnbrücke in Genua, der sogenannten Morandi-Brücke, eingestürzt. Er riss Autos und Lastwagen mit sich und begrub Dutzende Häuser unter sich. 43 Menschen starben, zahlreiche weitere wurden verletzt, Hunderte verloren ihr Zuhause.


 

Autobahnbrücke in Genua eingestürzt / © Luca Zennaro (dpa)
Autobahnbrücke in Genua eingestürzt / © Luca Zennaro ( dpa )
Quelle:
KNA
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