Die chaldäisch-katholische Kirche ist eine katholische Ostkirche, die ihre Gottesdienste im ostsyrischen Ritus und in altsyrischer Sprache zelebriert. Im 16. Jahrhundert haben Bischöfe und Gläubige sich von ihrer Mutterkirche, der Apostolischen Assyrischen Kirche des Ostens, getrennt und eine Union mit der Römisch-Katholischen Kirche geschlossen. Die chaldäische Kirche steht in voller Kirchengemeinschaft mit dem Papst von Rom.
An der Spitze der Kirche steht seit 2013 Patriarch Kardinal Raphael I. Sako (73), Der Sitz des Patriarchats von Babylon wurde 1950 von Mossul in die irakische Hauptstadt Bagdad verlegt. Sako der zugleich Erzbischof von Bagdad ist, stehen die beiden Kurienbischöfe Shlemon Warduni (78) und Basilius Yaldo (51) zur Seite.
Organisiert ist die Kirche in 20 (Erz-)Eparchien, die (Erz-)Bistümern der Westkirche entsprechen. Im Irak gibt es neben der Erzdiözese Bagdad die vier chaldäischen Erzeparchien Mossul, Basra, Erbil und Kirkuk sowie die drei Eparchien Alkosch, Amadijah-Zaku und Akra, das seit 1998 vakant ist. Weitere (Erz-)Eparchien im Nahen Osten bestehen in Aleppo, Kairo, Beirut, Jerusalem, zudem gibt es drei iranische Bistümer.
In der Diaspora bestehen weitere Jurisdiktionsbezirke der chaldäischen Kirche Angaben über die Zahl der Kirchenmitglieder weltweit schwanken zwischen mehr als 400.000 und einer Million. Im Stammland Irak gehören rund Zweidrittel der Christen der chaldäisch-katholischen Kirche an. Durch Abwanderung und Flucht vor islamistischem Terror gibt es große chaldäische Gemeinschaften auch in Nordamerika, Australien und Westeuropa. Zur chaldäischen Gemeinschaft in Deutschland gehören etwa 6.000 Gläubige. (kna)