Das Down-Syndrom ist auf eine Chromosomenstörung zurückzuführen. Bei den Betroffenen ist das Chromosom 21 dreifach vorhanden und nicht wie üblich doppelt. Sie haben also in jeder Zelle ein Chromosom mehr als andere Menschen, nämlich 47 statt 46. Das Down-Syndrom wird daher auch als Trisomie 21 bezeichnet und ist keine Krankheit, sondern eine genetisch bedingte, nicht veränderbare Veranlagung.
Es ist eines der am meisten verbreiteten angeborenen Syndrome, das überall auf der Welt zu finden ist und bei allen ethnischen Gruppen und Bevölkerungsschichten. Allerdings gibt es keine exakten Zahlen.
Nach Schätzungen des Deutschen Down-Syndrom-Infocenters kommt etwa alle drei Minuten ein Baby mit Down-Syndrom zur Welt und leben insgesamt weltweit rund fünf Millionen Menschen mit dem Syndrom, in Deutschland etwa 30.000 bis 50.000.
Die Veranlagung führt zu unterschiedlich stark ausgeprägten körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen. So sind häufiger der Spracherwerb und die motorische Entwicklung verzögert. Oft kommt es auch zu heute gut behandelbaren Herz- oder Atemwegserkrankungen. Viele Betroffene können ein weitgehend selbstständiges Leben führen.
Die Lebenserwartung in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt deutlich gestiegen - von 25 Jahren (1984) auf 60 (2014).
Erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde das Syndrom vom englischen Arzt John Langdon-Down (1828-1896). Was genau Auslöser ist, ist bis heute unklar. Mit immer stärker ausdifferenzierten vorgeburtlichen Untersuchungsmethoden werden immer mehr Fälle bereits vor der Geburt erkannt.
Mediziner und Behindertenverbände gehen davon aus, dass sich bis zu neun von zehn Eltern bei einer entsprechenden Diagnose für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden. Verlässliche Zahlen gibt es aber auch hier nicht. Kirchen und Behindertenverbände warnen vor immer ausgefeilteren Methoden der Pränataldiagnostik. Sie fürchten, dass der Druck zur Abtreibung zunehmen und die Akzeptanz für Menschen mit Down-Syndrom abnehmen könnte. (KNA)