Im Mittelpunkt eines Eucharistischen Kongresses steht die Eucharistie. Sie ist eines der sieben Sakramente. In ihr werden dem letzten Abendmahl und dem Tod Christi gedacht, seine Auferstehung und die Erlösung der Menschheit verkündet. Die Opfergaben Brot und Wein machen die Nähe zu ihm erfahrbar.
Im Zentrum des Eucharistischen Kongresses stehen Gottesdienst, Anbetung, Glaubensverkündigung, Glaubensvertiefung und die Frage nach der Lebensführung aus dem Glauben. Am speziellen Thema des Kongresses orientieren sich Wortgottesdienste, theologische Vorträge sowie gemeinsame Gebete. Während der Kongresstage bezeugen die Gläubigen gemeinsam, dass Jesus Christus im Geheimnis der Eucharistie die Mitte des Lebens, der Kirche und der Sendung ist.
Ein Eucharistischer Kongress kann national oder international abgehalten werden. Auf nationaler Ebene in Deutschland wird er auf Beschluss der Deutschen Bischofskonferenz, wie 2013 in Köln, oder nach Ermessen der einzelnen Ortsbischöfe in den jeweiligen Diözesen abgehalten. Ein Internationaler Eucharistischer Kongress kommt auf Vorschlag des Päpstlichen Komitees für Eucharistische Weltkongresse, nach Verkündigung durch den Papst, zusammen. (DBK)
Internationale Eucharistische Kongresse sollen die zentrale Bedeutung des Sakraments der Eucharistie in Leben und Sendung der katholischen Kirche bewusst machen und das Verständnis dafür in Orts- und Weltkirche fördern. Die Versammlungen werden seit Ende des 19. Jahrhunderts an wechselnden Orten in zuletzt vierjährigem Abstand durchgeführt.
Der für 2020 geplante Eucharistische Weltkongress in Budapest musste coronabedingt auf 2021 verschoben werden und fand vom 5. bis 12. September statt. Unter dem Motto "Alle meine Quellen entspringen in dir" (Psalm 87,7) fanden Gottesdienste, Prozessionen, geistlichen Vorträgen und ein buntes Begleitprogramm mit einem großen Familienfest, einer Jugendveranstaltung und zahlreichen kulturellen Angeboten wie Konzerten statt.
Mit Franziskus feierte am 12. September 2021 erstmals seit zwei Jahrzehnten wieder ein Papst persönlich die Abschlussmesse eines Eucharistischen Weltkongresses. Für gewöhnlich entsendet der Papst einen Delegaten zur Teilnahme.
Normalerweise zählen die Weltkongresse neben den Weltjugendtagen zu den größten katholischen Massenveranstaltungen mit Teilnehmern aus allen Kontinenten. Wegen der Corona-Einschränkungen dürfte der Kongress in Budapest, vor allem was die Zahl internationaler Teilnehmer betrifft, nicht ganz so groß ausfallen wie frühere.
Geistiger Vater der Weltkongresse ist der französische Priester und Heilige Peter Julian Eymard (1811-1868). 1881 veranstaltete die Französin Emilie Tamisier (1834-1910) in Lille den ersten internationalen Eucharistischen Kongress. Heute betreut ein päpstliches Komitee in Rom, das von Kurienerzbischof Piero Marini geleitet wird, zusammen mit örtlichen Organisatoren die jeweils in verschiedenen Metropolen stattfindenden Versammlungen.
Budapest war nach 1938 zum zweiten Mal Gastgeber. Zuletzt wurden Eucharistische Weltkongresse im philippinischen Cebu (2016), Dublin (2012) und Quebec (2008) veranstaltet. Nach Budapest ist Ecuadors Hauptstadt Quito Gastgeber für das nächste Treffen 2024.
(Quelle: kna/06.09.2021, aktualisiert 27.10.2022)