Das Institut für Prävention und Aufarbeitung (IPA) von sexualisierter Gewalt im rheinland-pfälzischen Lantershofen hat am 17.09.2020 seine Arbeit aufgenommen. Ziel sei, Standards und Grundlagen für die Fortentwicklung der Präventionsarbeit und der Aufarbeitung zu entwickeln, wie der designierte Leiter Oliver Vogt in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erläuterte.
Die Initiative zu der Einrichtung stammt vom Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan Ackermann.
Lantershofen liegt im Gebiet seines Bistums Trier in der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nach seinen Worten soll das Institut als "think tank" Akteure im Kampf gegen Missbrauch vernetzen und als "unabhängiges Dienstleistungsangebot" ausdrücklich auch Vertretern außerhalb der katholischen Kirche zur Verfügung stehen.
Ackermann und Vogt betonten die Unabhängigkeit der neuen Einrichtung. "Das IPA ist eigenständig und wird durch Drittmittel finanziert", sagte Vogt. Ein Großteil der aktuell benötigten Gelder komme aus dem Stiftungsbereich. In der Anfangsphase steuere der Bischöfliche Stuhl von Trier eine Anschubfinanzierung bei. Neben Vogt werden zwei Mitarbeiterinnen für das Institut in Lantershofen tätig sein.
Im Vordergrund stehe die Sichtweise der Betroffenen, sagte Vogt. Sie sollen auch in einem noch zu errichtenden Beirat vertreten sein, der zusammen mit Wissenschaftlern, Vertretern gesellschaftlicher Gruppierungen und Politikern die Arbeit am IPA mit steuert. (kna)