Der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) ist ein wissenschaftlich arbeitendes Gremium von Theologinnen und Theologen aller Fachdisziplinen. Der Kreis bestimmt die Themen seiner Studienprojekte selbst. Er orientiert sich dabei an den im Dialog zwischen den christlichen Kirchen gegebenen thematischen Erfordernissen. Der Arbeitskreis unterrichtet sowohl die Bischofskonferenz wie auch den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) regelmäßig über die Themen und die Ergebnisse seiner Gespräche.
Der ÖAK wurde 1946 unter der Leitung von Lorenz Kardinal Jäger und Bischof Wilhelm Stählin in Paderborn gegründet. Bekannte Theologen wie beispielsweise Karl Rahner, Joseph Ratzinger, Walter Kasper, Karl Lehmann und Theodor Schneider auf katholischer Seite sowie Edmund Schlink, Eberhard Jüngel, Ulrich Wilckens, Wolfhart Pannenberg und Gunther Wenz waren oder sind Mitglied des ÖAK.
Seit den 1980er-Jahren werden die Studien des ÖAK in der Reihe "Dialog der Kirchen" (Herder / Vandenhoeck) veröffentlicht. Zu den thematischen Schwerpunkten gehören Fragen der Rechtfertigungslehre, der Sakramentenlehre und der Ämtertheologie. Für Aufsehen sorgte die 2019 veröffentlichte Studie "Gemeinsam am Tisch des Herrn". Darin vertritt der ÖAK die Auffassung, dass Protestanten und Katholiken auf Basis einer Gewissensentscheidung künftig an den Abendmahls- beziehungsweise Eucharistiefeiern der jeweils anderen Konfessionen teilnehmen dürfen.
Derzeit gehören dem ÖAK 32 Theologinnen und Theologen an. Die Bischöflichen Vorsitzenden sind der Bischof von Limburg, Georg Bätzing, und der evangelische Kirchenpräsident der Pfalz, Christian Schad. Die Wissenschaftliche Leitung haben der evangelische Theologe Volker Leppin und die katholische Theologin Dorothea Sattler inne.