Die Zahl der Organspenden in Deutschland bewegt sich seit Jahren auf einem Tiefstand. 2017 sank die Zahl der Spender nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gegenüber dem Vorjahr von 857 auf 797. Dies entspricht einem Rückgang von 9 Prozent und bedeutet den niedrigsten Spendenstand seit 20 Jahren.
Die Zahl der gespendeten Organe ging von 2.867 im Jahr 2016 auf 2.594 im Vorjahr zurück. Die Zahl der Organspender pro eine Million Einwohner sank von 14,7 Prozent im Jahr 2011 auf 10,4 Prozent in 2017. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf dem vorletzten Platz.
Bundesweit gibt es etwa 1.400 Krankenhäuser mit Intensivstation, in denen eine Organspende möglich ist. Die Übertragung der Organe erfolgt in den bundesweit etwa 50 Transplantationszentren. Laut Umfragen stehen rund 80 Prozent der Bundesbürger der Organspende grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings hat nur etwa jeder Dritte seine Bereitschaft in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung dokumentiert. In den Krankenhäusern entscheiden in vielen Fällen die Angehörigen über eine Organspende, weil der Verstorbene seine Entscheidung nicht mitgeteilt oder dokumentiert hat.
Auf der Warteliste für ein Organ stehen laut DSO rund 10.000 Menschen. Ab 2012 war es erstmals zu einem deutlichen Rückgang der Organspenderzahl gekommen, nachdem bekanntgeworden war, dass Ärzte an mehreren Transplantationszentren falsche Angaben über ihre Patienten gemacht hatten. (kna/Stand 11.04.2018)