Es war eine wahrlich schwere Geburt von acht Tonnen, als am 18. Januar "Christus Salvator" das Licht der Welt erblickte. Denn an dem Tag wurde die Glocke in der Königlichen Gießerei Eijsbouts in den Niederlanden gegossen. Glockengießer sprechen dann von einer Geburt.
Damit schufen sie die zweitschwerste Läuteglocke in Westfalen, die am Samstag feierlich geweiht wurde. "Das ist wirklich ein besonderes Ereignis", sagt Antonius Pieper, Beauftragter des Kirchenvorstandes für die Glockenanschaffung gegenüber DOMRADIO.DE.
Sie sollte schwer werden. So schwer, wie die Zeit, die hinter der Kirche St. Laurentius in der 16 Tausend-Seelen-Stadt liegt. Denn es war 1971, als der Kirchturm von Flammen zerfressen wurde. Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts aus Haustein gebaute dreigeschossige Turm fiel einem Brand zum Opfer. 1974 wurde er wiederaufgebaut, renoviert, aber die damalige Glocke wurde nicht ersetzt.
Bild des Brandes in Bronze gegossen
Doch die Erwitter wollten wieder eine Glocke und taten sich zu 20 Leuten zusammen, berichtet Pieper. Sie stifteten der Kirche eine Bronzeglocke. Seit Januar wurde der Turm für eine solch schwere Glocke umgebaut. Eine neue Stahlkonstruktion soll schließlich die acht Tonnen tragen. Im Vergleich: Elefanten wiegen bis zu sechs Tonnen.
Die Glocke wird demnächst mit ihrem Klang die Gemeinde rufen und optisch an den Brand in den 1970er Jahren erinnern, denn sie trägt ein Bildnis, von den lodernden Flammen im Turm, aber auch eines, wie Menschen zum Himmel empor schauen – zum Schutzpatron St. Laurentius.