Ein Gottesdienstbesucher in Kalifornien hat möglicherweise 180 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Kirchgänger seien angewiesen worden, sich in häusliche Quarantäne zu begeben, erklärte die Gesundheitsbehörde von Butte County im US-Bundesstaat Kalifornien. Alle Gottesdienstteilnehmer sollen zeitnah auf Covid-19 getestet werden. Die Behörden machten keine Angaben darüber, welcher Religionsgemeinschaft die Gemeinde angehört.
Wer derzeit Gottesdienste abhalte, gefährde sowohl die Gesundheit der eigenen Gemeindemitglieder als auch die Öffentlichkeit, erklärte die zuständige Gesundheitsbehörde. Der Gouverneur von Kalifornien hatte im März alle Versammlungen verboten, zu denen auch Gottesdienste zählen. Zahlreiche Gemeinden haben sich daran nicht gehalten.
Sicherheit und Religionsfreiheit
Der Fall steht vor dem Hintergrund anhaltender Kontroversen zwischen Religionen und Behörden. Einige Glaubensgemeinschaft kritisieren die verhängten Sicherheitsbestimmungen als Verletzung der verfassungsrechtlich geschützten Religionsfreiheit. Die Gesundheitsbehörden wollen mit Kontaktverboten die Verbreitung des Coronavirus verlangsamen.
Im April waren in einer einzigen Kirchengemeinde im Bezirk Sacramento 71 Gottesdienstbesucher positiv auf Covid-19 getestet worden. Allein in Kalifornien sind laut Angaben des "Johns-Hopkins-Instituts" fast 80.000 Menschen infiziert, 3.200 sind inzwischen an dem Virus gestorben.