Der Pilsener Bischof Tomas Holub (53) ist an Covid-19 erkrankt. Der Verlauf sei "auf dem Niveau einer schweren Grippe", twitterte der Bischof, nachdem seine Ansteckung mit dem Coronavirus Ende vergangener Woche bestätigt worden war. Infiziert hat er sich offenbar bei einer Arbeitssitzung Anfang September. Weil Holub tags darauf auch einer Besprechung mit Bischofsvikaren und dem Priesterrat der Diözese teilnahm, mussten sich alle 20 anwesenden Geistlichen in eine mehrtägige Quarantäne begeben.
Der Ausfall so vieler Priester bedingte den Ausfall der Sonntagsgottesdienste in zahlreichen Pfarreien, aber auch die Abwesenheit des Ortsbischofs bei der alljährlichen Bistumswallfahrt ins Prämonstratenserkloster Tepla (Tepl). Aus jeder Pfarrei waren dazu nur Delegierte zugelassen, die Fürbitten überbrachten. Den Festgottesdienst leitete der päpstliche Nuntius in Tschechien, Erzbischof Charles Daniel Balvo.
Brauerei liefert jährlich in den Vatikan
Der Nuntius und der Direktor der Pilsener Caritas nahmen je einen symbolischen Scheck über 2.000 Euro zur Milderung der Auswirkungen der Pandemie entgegen. Die Summe war bei einer Auktion des traditionellen Osterbiers von Pilsner Urquell gesammelt worden.
Seit der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) 2011, der 1993 das katholische Bistum Pilsen errichtet hatte, liefert die Brauerei jährlich eine der jeweiligen Jahreszahl entsprechende Anzahl an Osterbier-Flaschen in den Vatikan. Die diesjährigen 2.020 Flaschen konnten wegen der Pandemie nicht zugestellt werden und wurden versteigert.
