Frankreichs Bischöfe mit Maßnahmen gegen Missbrauch

Neuer Gedenktag erstmals 2022

Frankreichs katholische Bischöfe haben einen Katalog mit elf Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch beschlossen. Unter anderem soll in Lourdes ein nationaler Erinnerungsort geschaffen und ein jährlicher Gebetstag eingerichtet werden.

Symbolbild Missbrauch / © KIRATIYA KUMKAEW (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch / © KIRATIYA KUMKAEW ( shutterstock )

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort von Reims, bat die Opfer zum Abschluss ihrer Vollversammlung am Freitag per Videoschalte aus Lourdes erneut um Vergebung für ein Versagen der Kirche auf verschiedenen Verantwortungsebenen.

Personalisierte Entschädigungssumme

Zu den Selbstverpflichtungen gehört die Schaffung eines neuen "Rates zur Prävention und zum Kampf gegen Pädophilie". Aus einem zunächst mit fünf Millionen Euro ausgestatteten Stiftungsfonds kann künftig an anerkannte Opfer eine personalisierte Entschädigungssumme gezahlt werden, die der Betroffene "zur Deckung der für seine Genesung erforderlichen Kosten verlangt". Dieser Beitrag werde entweder gemäß den "angegebenen Bedürfnissen individualisiert"; wenn das nicht möglich sei, werde eine Pauschale bis zu einer noch festzulegenden Obergrenze gezahlt.

Nationaler Erinnerungort und jährlicher Gebetstag

Weitere Maßnahmen zur Anerkennung der Opfer sind die Schaffung eines "nationalen Erinnerungsortes" in Lourdes sowie die Einrichtung eines jährlichen "Gebetstages für Opfer von Gewalt und Aggression". Für die Kirche in Frankreich soll dies der dritte Freitag der Fastenzeit sein; erstmals soll er am 12. März 2022 begangen werden. Landesweit soll in jeder kirchlichen Einrichtung eine "Kontaktperson" zum Schutz von Minderjährigen ernannt werden.


Quelle:
KNA
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