Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung der Kommission zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. So konnten die allgemein angeordneten Maßnahmen demnach Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit auslösen. Das Tragen von Schutzmasken erlebten demnach Betroffene teilweise als Trigger und retraumatisierend. Folgen könnten "unerwartete Einbrüche" bei den Betroffenen sein.
Auch entlastende Elemente der Pandemie
Zugleich zeigten die Ergebnisse aber auch, dass die in der Pandemie ergriffenen Maßnahmen positive Auswirkungen haben können. So könnten Kontaktbeschränkungen sowohl in Form von sozialer als auch körperlicher Distanz, eine Entlastung von gesellschaftlichen Anforderungen ermöglichen. Dadurch entstünden Ruhe- und Freiräume, die für Gesundung und Aufarbeitung der eigenen Geschichte genutzt werden könnten.
Die Aufarbeitungskommission hatte die Online-Befragung vom 9. Juni bis zum 5. Juli 2020 unter Betroffenen sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend durchgeführt, um zu erfahren, wie die Corona-Pandemie in der Zeit der Kontaktbeschränkungen von betroffenen Menschen erlebt wurde. An der Befragung nahmen demnach 823 Personen teil.