Die Katastrophe könne "ausgenutzt werden, um noch schmerzhaftere Ereignisse zu provozieren, die der Libanon und seine Bevölkerung nicht mehr ertragen (...) könnten", sagte er laut Bericht der Tageszeitung "Orient le Jour" am Montag.
Eine Instrumentalisierung der Explosion könne die gesellschaftlichen Spannungen in der Region wiederbeleben, so Rai. Er forderte die Politik und Sicherheitsbehörden auf, die Kontrolle der Situation zu gewährleisten.
Bewohner umliegender sunnitischer Dörfer unter den Opfern
In dem überwiegend christlich bewohnten Ort Tleil nahe der syrischen Grenze war am Sonntag ein Tanklager explodiert, das offenbar für den Schmuggel nach Syrien bestimmt war. Dabei starben nach örtlichen Medienberichten mindestens 28 Menschen. 79 Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer. Weitere Personen gelten noch als vermisst. Zu den Opfern gehören auch zahlreiche Bewohner umliegender sunnitischer Dörfer, was laut "Orient le Jour" die Sorge vor religiösen Spannungen schürt.
Die Ursache für die Explosion war zunächst unklar. Nach Berichten des libanesischen Senders MTV hatten sich zahlreiche Menschen in der Nähe des Depots aufgehalten, um Treibstoff zu erhalten. Die Versorgungslage im Libanon hatte sich zuletzt noch weiter verschärft.
Überlastung von Stromübergabestationen sorgt für Stromaufall
Am Sonntagabend war es laut "Orient le Jour" zu einem landesweiten Stromausfall gekommen. Der staatliche Stromversorger Electricite du Liban (EDL) begründete dies mit einer illegalen Überlastung von acht Stromübergabestationen in Beirut an und Südlibanon und rief die Sicherheitskräfte auf, einzugreifen.
