Rheinische Kirche rechnet mit Flutschäden in Millionenhöhe

Vorsichtige Bestandsaufnahme

Die Evangelische Kirche im Rheinland rechnet mit Flutschäden an ihren Gebäuden in Höhe von rund 20 Millionen Euro. "Mit aller Vorsicht und in aller Vorläufigkeit" nannte Vizepräsident Johann Weusmann am Montag in Düsseldorf diese Zahl.

Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon (KNA)
Die Flutkatastrophe im Sommer hat auch Kirchen und die kirchliche Arbeit getroffen / © Henning Schoon ( KNA )

Die Spannweite der Schäden reiche von überfluteten Kellern über zerstörte Gemeindebüros und völlig durchnässte Archive bis hin zu schwer beschädigten Kirchengebäuden.

"Nach einer ersten Bestandsaufnahme schätzen wir in Rheinland-Pfalz die Schäden an den kirchlichen Liegenschaften sehr vorsichtig auf ungefähr 2,3 Millionen Euro", so der leitende Jurist der EKiR. Mit 16 Millionen falle die Schadensschätzung für die nordrhein-westfälischen Bereiche deutlich höher aus. Dort habe die Unwetterkatastrophe von Mitte Juli mehr Gemeinden getroffen.

Keine belastbaren Zahlen aus manchen Orten

Aus manchen Orten gebe es aber noch keine belastbaren Zahlen, hieß es. Die Summe spiegele nur die erste überschlägige Berechnung der Schäden an insgesamt 107 Gebäuden wider, darunter 17 Kirchen, 28 Gemeindehäuser, 13 Kitas, drei Bildungsstätten und zahlreiche Pfarr- und Wohnhäuser. Noch nicht erfasst seien Schäden unter anderem an Alten- und Pflegeeinrichtungen in Trägerschaft der Diakonie.

Angesichts der Vielzahl betroffener Gebäude werde es noch dauern, bis der Sozialverband belastbare Daten nennen könne.

Die EKiR ist mit rund 2,4 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte der 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ihr Gebiet - weitgehend die einstige preußische Rheinprovinz - umfasst Teile von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und des Saarlands.

Evangelische Kirche im Rheinland

Die Evangelische Kirche im Rheinland ist mit rund 2,34 Millionen Protestanten die zweitgrößte der 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Sie erstreckt sich zwischen Niederrhein und Saar über das Gebiet der ehemaligen preußischen Kirchenprovinz Rheinland. Die 643 Gemeinden, die in 37 Kirchenkreisen zusammengeschlossen sind, liegen in den vier Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Präses und damit oberster Repräsentant ist seit März 2021 der 51-jährige Theologe Thorsten Latzel. 

Symbolbild: Ein Holzkreuz / © enterlinedesign (shutterstock)
Symbolbild: Ein Holzkreuz / © enterlinedesign ( shutterstock )
Quelle:
KNA
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