Die bundesweit agierenden Tafeln haben sich in den vergangenen 20 Jahren zu einer der größten sozialen Bewegungen in Deutschland entwickelt. Waren es 2002 noch gut 300, gibt es heute bundesweit etwa 900 Tafeln mit rund 2.100 Tafel-Läden und Ausgabestellen. Bei ihnen engagieren sich circa 60.000 ehrenamtliche Mitarbeiter. Alle zusammen versorgen sie mehr als 1,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln, die sie als Spenden im Handel und bei Herstellern gesammelt haben.
Zu den Tafel-Nutzern zählen vor allem Langzeitarbeitslose, darunter viele Alleinerziehende und Migranten, aber auch zunehmend Rentner und Geringverdiener. Knapp ein Viertel sind Kinder und Jugendliche, die Hälfte Erwachsene im berufsfähigen Alter und ein Viertel im Rentenalter. Die Zahl der Flüchtlinge, die zu den Tafeln kommen, wird auf 280.000 geschätzt.
Die Tafeln finanzieren sich ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Verteilt werden hauptsächlich Lebensmittel, in kleineren Mengen auch Kleidung, Spielsachen und Bücher. Einige Tafel-Stellen bieten auch warme Mahlzeiten an oder beliefern soziale Einrichtungen.
Die Tafel-Idee stammt aus den USA. Die erste deutsche Tafel wurde 1993 von der Initiativgruppe Berliner Frauen e.V. gegründet. Der Dachverband wurde zwei Jahre später auf einer Jahrestagung in Jena ins Leben gerufen. (KNA)