Sacharow-Preis

Andrej Sacharow / © UPI (dpa)
Andrej Sacharow / © UPI ( dpa )

Der Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit wird seit 1988 jährlich vom Europäischen Parlament vergeben. Er zeichnet Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich besonders für Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten, die Achtung des Völkerrechts und die geistige Freiheit einsetzen. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Benannt ist die Auszeichnung nach dem sowjetischen Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989). Die EU-Abgeordneten wollen mit ihr die Menschenrechte und Demokratie in aller Welt fördern. Zu den bisherigen Preisträgern gehören der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan (1938-2018) und Südafrikas Ex-Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela (1918-2013). 2017 ging der Preis an die demokratische Opposition und politische Gefangene in Venezuela. 2018 ging der Preis an den inhaftierten ukrainischen Regisseur Oleg Senzow. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung dem uigurischen Intellektuellen Ilham Tohti (49) aus China zuerkannt.

Die Entscheidung für einen Preisträger fällt in mehreren Stufen. Nachdem die Abgeordneten und ihre Fraktionen Kandidaten vorgeschlagen haben, treffen der Außen- und der Entwicklungsausschuss eine Auswahl von drei Finalisten. Die Konferenz der Präsidenten, bestehend aus den Vorsitzenden der Fraktionen und dem Parlamentspräsidenten, wählt schließlich einen Gewinner aus. (KNA / 24.10.19)