Die Kommission wird nach Worten des Limburger Bischofs Georg Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, eine "umfassende und unabhängige Aufarbeitung sicherstellen" und dafür sorgen, dass «Betroffene im Bistum gehört und Missbrauch verhindert wird».
Das Gremium soll den Angaben zufolge vor allem prüfen, ob die bereits erfolgte Aufarbeitung im Bistum den bundesweit vereinbarten Standards entspricht und gegebenenfalls weitere Aufträge initiieren. Weiter soll sie die Umsetzung der bereits beschlossenen Schritte kontrollieren und kritisch begleiten.
Studie liegt seit 2020 vor
Für das Bistum Limburg liegt seit Juni 2020 eine Studie vor, auf deren Grundlage Experten etwa 60 Vorschläge entwickelt hatten, wie systemische Faktoren künftig ausgeschlossen und Missbrauchstaten möglichst verhindert werden können. Deren Umsetzung werde die Kommission kontrollieren. Darüber hinaus werde sie regelmäßig dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung berichten.
Die neun Mitglieder der Kommission wurden von Bischof Bätzing für drei Jahre berufen. Je zwei Personen wurden demnach von der Landesregierung Hessen, dem Diözesansynodalrat und dem Bischof benannt, drei Mitglieder vom Betroffenenbeirat bestimmt. Über den Vorsitz muss die Kommission noch entscheiden.
Die katholische Kirche hatte 2020 als erste Institution in Deutschland mit dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung Kriterien zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch vereinbart. Auf dieser Grundlage soll es in allen 27 katholischen Bistümern unabhängige Aufarbeitungskommissionen geben, die nach einheitlichen Standards arbeiten sollen.