Erzbistum Paderborn lädt zu Podiumsdiskussion ein

"Für ein neues Miteinander"

Das Erzbistum Paderborn lädt zu einer Podiumsdiskussion über die Situation queerer Menschen in der Kirche ein. Zudem soll es an diessem Donnerstag um das Thema Missbrauch gehen. Die Veranstaltung wird im Internet übertragen.

Neptun-Brunnen vor dem Paderborner Dom / © gph-foto.de (shutterstock)
Neptun-Brunnen vor dem Paderborner Dom / © gph-foto.de ( shutterstock )

Als Gesprächspartner der über den bistumseigenen Vimeo-Kanal übertragenen Veranstaltung stünden die Leiter der Bereiche Pastorale Dienste und Pastorales Personal, Michael Bredeck und Thomas Dornseifer, zur Verfügung. Über die E-Mail-Adresse fragen@erzbistum-paderborn.de könnten vorab Anliegen eingereicht werden.

Veränderungen vorantreiben

Generalvikar Alfons Hardt sprach von der Notwendigkeit, Veränderungen in der Kirche voranzutreiben. "Zusammen mit Erzbischof Becker will ich mich weiter dafür einsetzen, beständige Lösungen für ein neues Miteinander in der katholischen Kirche und im Erzbistum Paderborn zu finden", erklärte er. "Vor allem um der in der Kirche engagierten Menschen Willen, die im Moment nur wenig Positives in ihrer Kirche erleben, müssen wir endlich Erneuerungen herbeiführen."

#OutInChurch

Es ist eine große konzertierte Aktion: Auf einer Internetseite und im Rahmen einer Fernsehdokumentation haben sich 125 Menschen in der katholischen Kirche geoutet. Sie alle sind haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig und zugleich Teil der queeren Community, wie die Initiative "#OutInChurch - für eine Kirche ohne Angst" mitteilte. Die Initiative fordert unter anderem, das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, "dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität" nicht zur Kündigung führe. (KNA, 24.1.2022)

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )

Sachlichkeit sei wichtig

Dabei ist nach den Worten des Verwaltungschefs aber Sachlichkeit gefordert, die allerdings wegen der vielen Emotionen verständlicherweise schwer falle. "Erzbischof Becker und ich halten es für dringend erforderlich, dass wir mit Verstand und Umsicht die Aufgaben erledigen, die sich auf den verschiedenen kirchlichen Ebenen stellen. Sonst endet das womöglich in einem immer größer werdenden Chaos mit weiteren Enttäuschungen und Frustrationen." In einem offenen Diskurs sollten aber alle aussprechen, was sie denken und fühlen. "Nur der offene und ehrliche Austausch hilft, Krisen durchzustehen und dann hoffentlich förderlich überwinden zu können."

Die Initiative #OutInChurch

Vergangene Woche hatten sich rund 125 Mitarbeitende und Mitglieder der katholischen Kirche im Rahmen der Initiative #OutInChurch öffentlich als queer geoutet, also etwa als homosexuell oder transgender. Sie fordern unter anderem eine Überarbeitung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen, damit Mitarbeitende keine Kündigung fürchten müssten.

Quelle:
KNA
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