Nuntius in der Ukraine beschreibt Situation in Kiew

"Müssen immer wieder in Luftschutzkeller"

Der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, will Kiew trotz anhaltender Gefechte nicht verlassen. Für ihn sei es widersprüchlich, wenn er nun abreisen und die Menschen im Stich lassen würde.

Menschen in Kiew suchen Schutz in einem Keller eines Gebäudes, während die Sirenen neue Angriffe ankündigen / © Emilio Morenatti (dpa)
Menschen in Kiew suchen Schutz in einem Keller eines Gebäudes, während die Sirenen neue Angriffe ankündigen / © Emilio Morenatti ( dpa )

Kampf um die Ukraine

Der russische Präsident Wladimir Putin hat derweil angewiesen, die Abschreckungswaffen der Atommacht in besondere Alarmbereitschaft versetzen zu lassen. Das ordnete Putin am Sonntag in einem vom Kreml verbreiteten Video an. Er sprach von Abschreckungswaffen und nannte nicht explizit Atomwaffen.

Eine Demonstrantin hält ein Schild mit der Aufschrift "Hands off Ukraine" (Hände weg von der Ukraine) / © Jane Barlow (dpa)
Eine Demonstrantin hält ein Schild mit der Aufschrift "Hands off Ukraine" (Hände weg von der Ukraine) / © Jane Barlow ( dpa )

Das sagte Kulbokas dem Sender Radio Horeb am Dienstag. Die Lage sei "wirklich sehr besorgniserregend", so der 47-Jährige. "Wir müssen immer wieder in die Luftschutzkeller, in die Bunker fliehen, um uns zu schützen." Er selbst habe immer einen Rucksack mit dem Allernötigsten dabei. "Denn ich weiß nicht, was in den nächsten Sekunden passieren kann."

Die katholische Kirche versuche derweil alles zu tun, um sich für Frieden in der Ukraine einzusetzen, so der Diplomat. Zuversichtlich stimme ihn dabei die Anteilnahme aus aller Welt. "Ich erhalte so viele Nachrichten, ich kann sie gar nicht alle lesen. Alles Nachrichten, die mir mitteilen, dass die Menschen im Gebet und in Solidarität miteinander verbunden sind." Dies sei inmitten der Kriegswirren ein "positiver Aspekt".

Quelle:
KNA
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