Kardinal Ranjith bittet um Medikamentenspenden

Sri Lanka fehlt es an Grundlegendem

Sri Lankas Kardinal Ranjith hat an die internationale Gemeinschaft appelliert, in der harten Wirtschaftskrise des Landes bei der Versorgung mit Medikamenten und Ausrüstung für Hospitäler zu helfen. Das südasiatische Land ist pleite.

Ein Tagelöhner in Sri Lanka wartet auf Arbeit / © Eranga Jayawardena (dpa)
Ein Tagelöhner in Sri Lanka wartet auf Arbeit / © Eranga Jayawardena ( dpa )

"Wir drängen Papst Franziskus, die internationale Gemeinschaft um Hilfe für unser Land zu bitten", zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag) aus einer Ansprache des Erzbischofs von Colombo. Besonders das Kinderkrankenhaus in Borella und das Krebskrankenhaus in Maharagama benötigten dringend Medikamente und Ausrüstung.

Schlimmste Wirtschaftskrise

Sri Lankas Devisenreserven seien auf Null gesunken, so der Kardinal weiter. "Das Verschwinden der Goldbestände der Zentralbank muss eines Tages untersucht werden. Die Menschen müssen wissen, wer dieses Geld verschwendet hat." Sri Lanka hat laut Wirtschaftsmedien in den vergangenen Monaten schrittweise fast seine gesamten Goldreserven verkauft.

Albert Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo / © Romano Siciliani (KNA)
Albert Malcolm Ranjith, Erzbischof von Colombo / © Romano Siciliani ( KNA )

Das mehrheitlich buddhistische Sri Lanka befindet sich in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1948.

Öffentliches Leben Lahmgelegt

Durch die Devisenknappheit aufgrund von Misswirtschaft und Korruption ist der Import lebenswichtiger Güter zum Erliegen gekommen. Die Regierung hat wegen des Treibstoffmangels die Schließung aller Schulen bis 1. Juli angeordnet. Auch viele Universitäten, Behörden und Unternehmen haben den Betrieb eingestellt.

Wegen der Schwierigkeiten mit Banken und aus "logistischen Gründen" sei derzeit ungewiss, wann Öl- und Benzintanker in Sri Lanka anlegen könnten, erklärte Energieminister Kanchana Wijesekera. Kardinal Ranjith sagte laut Ucanews, Kinder könnten wegen der Treibstoffkrise nicht zur Schule gehen. Krankenhausärzte hätten Schwierigkeiten, pünktlich ins Krankenhaus zu kommen.

Kirche in Sri Lanka

Etwa sechs Prozent der rund 20 Millionen Srilanker gehören der katholischen Kirche an. Diese rund 1,2 Millionen Katholiken leben im Hauptstadterzbistum Colombo und den elf weiteren Bistümern des Inselstaates. Davon gehören je etwa die Hälfte zur singhalesischen Bevölkerungsmehrheit und zur tamilischen Minderheit.

Während ihr Anteil unter den 15 Millionen Singhalesen nur 4 Prozent beträgt, sind es bei den knapp 4 Millionen Tamilen mehr als 15 Prozent.

Frau im Gebet in Gedenken an die Opfer der Attentate in Sri Lanka / © Gregory A. Shemitz/CNS photo (KNA)
Frau im Gebet in Gedenken an die Opfer der Attentate in Sri Lanka / © Gregory A. Shemitz/CNS photo ( KNA )
Quelle:
KNA
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