Der in diesem Jahr von der Kanadischen Bischofskonferenz eingerichtete Fonds soll den Aussöhnungsprozess mit den kanadischen Ureinwohnern unterstützen.
Hintergrund sind die in den vergangenen Jahren zutage getretenen Skandale um Misshandlungen, Missbrauch und katastrophale Zustände in früheren kirchlichen Schulen und Erziehungseinrichtungen für Kinder indigener Familien.
An den sogenannten Residential Schools sollten indigene Mädchen und Jungen unterrichtet und an die Gesellschaft und Kultur der europäischen Einwanderer angepasst werden.
Fast 23 Millionen Euro zugesagt
Die Bischöfe haben zugesagt, in den kommenden fünf Jahren mindestens 30 Millionen kanadische Dollar (rund 22,8 Millionen Euro) in den "Fonds für Indigene Versöhnung" einzuzahlen. Nach Angaben der Bischofskonferenz stehen derzeit rund 4,6 Millionen Dollar (3,5 Mio EU) zur Verfügung. Verwaltet wird der Fonds von einer eigens gegründeten Wohltätigkeitsorganisation.
Kommende Woche reist Papst Franziskus nach Kanada (24. bis 30.7). Geplant sind Stationen in Edmonton, Quebec und Iqaluit am Nordpolarmeer. Im Mittelpunkt der Reise stehen Gespräche zwischen dem Kirchenoberhaupt und Indigenen-Vertretern der First Nations, Metis und Inuits. Indigene fordern für die Beteiligung der Kirche an den Residential Schools eine päpstliche Entschuldigung auf kanadischem Boden. Beim Besuch mehrerer indigener Delegationen Ende März in Rom hatte Franziskus bereits um Vergebung gebeten.