Damit sei das Jahresergebnis besser ausgefallen als geplant, teilte die norddeutsche Diözese am Donnerstag mit.
Für die künftige Entwicklung der Finanzen des Bistums mit seinen rund 570.000 Katholiken sehen die Verantwortlichen jedoch große Unsicherheiten. Als wichtigste Gründe werden die hohe Zahl der Kirchenaustritte und mögliche wirtschaftliche Folgen des Ukraine-Kriegs genannt.
Hinzu kämen Schwankungen der Kapitalanlagen, die in jüngster Zeit zu einem Rückgang der stillen Reserven geführt hätten.
Halbierung des Gebäudestandes
Ein weiteres Risiko für den Haushalt bildet dem Bistum zufolge ein Investitionsstau an Kirchengebäuden. Für einen Bestand von 1.400 Objekten steht den Angaben nach ein Bauetat von 8 Millionen Euro zur Verfügung. Darum habe man im vergangenen Jahr einen Prozess gestartet, der zur Halbierung des Gebäudebestandes führen soll.
Wie das Bistum unter Verweis auf seinen im Internet veröffentlichten Geschäftsbericht weiter mitteilte, stieg 2021 das Haushaltsvolumen auf 286,6 Millionen Euro (2020: 265,1 Millionen), die Bilanzsumme auf 509 Millionen Euro (2020: 466 Millionen). Die Kirchensteuereinnahmen seien mit 180 Millionen Euro 6 Millionen Euro höher ausgefallen als 2020 und hätten fast das Vor-Corona-Niveau von 2019 (181,5 Millionen) erreicht.
Investitionen in pastorale Gestaltung
Größte Ausgabeposten waren laut Angaben Personalkosten, gefolgt von Mittelzuweisungen für die Kirchengemeinden und die Caritas. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen seien erheblich aufgestockt worden, und zwar um 24,3 Millionen Euro.
Der Überschuss von 8,9 Millionen Euro soll je zur Hälfte in zwei neue Rücklagen fließen: eine für mögliche Risiken, die andere für Investitionen und Entwicklung. Damit sei es erstmals gelungen, 4,5 Millionen Euro "für die pastorale Gestaltung und damit für die Zukunft des Bistums Hildesheim" bereitzustellen, sagte die Finanzdirektorin der Diözese, Anja Terhorst.