Der Religionsfreiheitsbeauftragte Frank Schwabe (SPD) informiert sich in Nigeria über das Zusammenleben von Muslimen und Christen. "Ich will vor Ort mehr über die Voraussetzungen erfahren, wie Religionen zur Entwicklung eines Landes positiv beitragen können", sagte der Beauftragte für Religions- und Weltanschauungsfreiheit der Bundesregierung am Montag in Berlin.
Zusammenleben und Konflikte
Schwabe bereist laut Angaben des Entwicklungsministeriums in den kommenden Tagen das westafrikanische Land, dessen Bevölkerung je etwa zur Hälfte aus Muslimen und Christen besteht. Nigeria sei für das Zusammenleben beider Religionen ebenso bekannt wie für Konflikte entlang religiöser Trennlinien, sagte Schwabe. Schwabe will sich demnach über die Spannungen zwischen muslimischen Hirten und christlichen Bauern ebenso wie über den Umgang mit weiblicher Genitalverstümmelung und den Einfluss von religiösen Akteuren zur Verhinderung dessen informieren.
Gespräch mit Atheist
Menschen, die sich für die Freiheit des Nichtglaubens einsetzen, will Schwabe nach eigenem Bekunden ebenso in den Blick nehmen. Er werde daher beispielsweise Angehörige und Anwälte des inhaftierten Atheisten Mubarak Bala treffen. Der Präsident der Humanistischen Vereinigung Nigerias sei vor wenigen Monaten zu 24 Monaten Haft verurteilt worden. Diesen Fall werde er auch in Gesprächen mit nigerianischen Regierungsvertretern thematisieren, so Schwabe.