Papst baut Stiftung für Lateinamerika-Hilfe um

Fonds mit gleichem Namen

Papst Franziskus hat die Stiftung "Populorum Progressio" aufgelöst. Stattdessen hat er einen Fonds mit demselben Namen gegründet. Johannes Paul II. hatte die Stiftung im Jahr 1992 ins Leben gerufen.

Papst Franziskus macht das Handzeichen für Okay / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus macht das Handzeichen für Okay / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Dies teilte der Präfekt des Entwicklungsdikasteriums, Kardinal Michael Czerny, am Freitag über das vatikanische Presseamt mit. Der Umbau des Hilfswerks ist Teil einer derzeit laufenden größeren Umstrukturierung der vatikanischen Kurie durch Papst Franziskus.

Lateinamerika-Hilfswerk

Die Stiftung hatte Johannes Paul II. aus Anlass der 500-Jahr-Feier des Beginns der Evangelisierung Lateinamerikas im Jahr 1992 gegründet. Sie sollte als Lateinamerika-Hilfswerk vor allem Gemeinschaften von Indigenen und Mestizen im ländlichen Raum finanziell unterstützen. Der Name der Stiftung leitet sich ab von einer berühmten Sozial-Enzyklika, die Papst Paul VI. im Jahr 1967 unter dem Eindruck erstarkender sozialrevolutionärer Bewegungen in Lateinamerika verfasste.

Michael Kardinal Czerny SJMichael Kardinal Czerny SJ / © Romano Siciliani (KNA)
Michael Kardinal Czerny SJMichael Kardinal Czerny SJ / © Romano Siciliani ( KNA )

Ursprünglich war die Stiftung dem Päpstlichen Rat "Cor Unum" unterstellt, 2017 wurde sie dem "Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen" zugeordnet. Czerny teilte am Freitag weiter mit, der Papst habe ihn in einer Audienz am 7. September beauftragt, eine Satzung für den mit Wirkung vom 16. September 2022 neu geschaffenen "Fonds Populorum Progressio" (Fortschritt der Völker) zu erarbeiten.

Römische Kurie

Die Römische Kurie ist die Gesamtheit der Behörden und Gerichte, die der Papst zum Regieren der Weltkirche nutzt. Dazu gehören das Staatssekretariat, Kongregationen, Gerichtshöfe, Dikasterien und Päpstliche Räte sowie die Kommissionen. 

Seit der Kurienreform von 1967 unter Papst Paul VI. hatte das Staatssekretariat eine Vorrangstellung unter den Kurienbehörden. Für neue Aufgaben schuf er weitere Sekretariate und Räte, so für Ökumene, für den Dialog mit Nichtchristen und Nichtglaubenden, für Familie und Laien.

Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei (KNA)
Die Kurie bei Papst Franziskus / © Stefano Carofei ( KNA )
Quelle:
KNA