Im Rahmen der bis Sonntag dauernden Veranstaltung unter dem Motto "Wir gehen schon mal voran - für eine synodale Kirche der Zukunft" soll auch eine gemeinsame Erklärung verabschiedet werden. Die Veranstaltung sei "eine Antwort auf die tiefe Krise der römisch-katholischen Kirche und des damit einhergehenden Bedeutungsverlustes in unserem Land", erklärte Christian Weisner als Sprecher der Organisation "Wir sind Kirche", die die Konferenz initiierte.
Es gehe darum, "gemeinsam Rettungsboote" zu bauen, "während der Wasserspiegel der Glaubwürdigkeit der verfassten katholischen Kirche nicht nur in Köln, nicht nur im Rhein weiter unentwegt sinkt und sinkt und sinkt".
Für den Fortbestand der Kirche
An dem Treffen beteiligen sich katholische Verbände wie der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie reformorientierte Gruppen wie Maria 2.0 und #OutInChurch. Auch Initiativen von Missbrauchsbetroffenen sind vertreten.
Kirche müsse sich in Zukunft stärker in Netzwerken und weniger in pastoralen Großräumen organisieren, sagte der Theologe und Religionsphilosoph Hans-Joachim Höhn. "Damit in ferner Zukunft eintreten kann, was man erhofft - der Fortbestand der Kirche - muss man verhindern, dass in naher Zukunft eintritt, was man befürchtet: das Ende der Kirche." Die Stärke der in Köln anwesenden kirchlichen Initiativen sei ihre Verankerung in der Lebenswirklichkeit und ihre "Kompetenz der Betroffenheit".
Die Sprecherin von Maria 2.0 Rheinland, Maria Mesrian, äußerte sich kritisch zum Synodalen Weg, auf dem katholische Laienvertreter und Bischöfe über Reformen debattieren. Es sei der "Geburtsfehler des Synodalen Wegs", dass sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zu Beginn des Prozesses auf eine Sperrminorität der Bischöfe bei Entscheidungen eingelassen habe. Dadurch verhinderten nun Personen, die Teil des "missbräuchlichen Systems" seien, Reformen.