Evangelische Gemeinden sollen Kirchen wenig heizen

Kissen statt Heizung

Die evangelischen Kirchengebäude im Rheinland sollen wegen der gestiegenen Energiepreise weniger beheizt werden. Gleichzeitig solle jedoch der Besuch von Gottesdiensten attraktiv bleiben und auf die Luftfeuchtigkeit geachtet werden.

Singen mit Handschuhen / © Harald Oppitz (KNA)
Singen mit Handschuhen / © Harald Oppitz ( KNA )

"Reduzieren Sie die Temperaturen so weit wie möglich", heißt es in einem am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichten Dokument mit Handlungsempfehlungen der evangelischen rheinischen Landeskirche. "Legen Sie für die Nutzungszeiten Decken und/oder Kissen aus", wird den 643 Gemeinden weiter geraten.

Mögliche Probleme mit Luftfeuchtigkeit

Laut den Empfehlungen können die Gemeinden 10 bis 15 Prozent Energie einsparen, wenn sie die Temperatur in Kirchen um ein Grad senken. Zugleich warnt die Landeskirche vor möglichen Problemen mit Luftfeuchtigkeit, die dem Raum, der Ausstattung und den Orgeln schaden könnte. Abzuwägen seien zudem weitere Ziele, etwa dass der Besuch von Gottesdiensten attraktiv bleibt. Falls eine Grundtemperatur "zwingend notwendig" sei, sollten die Gemeinden bis zu höchstens fünf Grad heizen.

Auch Erzbistum Köln rät zum Energiesparen

Das Erzbistum Köln, dessen Gebiet sich teilweise mit dem der evangelischen rheinischen Landeskirche überschneidet, rät seinen Pfarreien ebenfalls zum Energiesparen. Kirchenheizungen, die oft mit fossilen Brennstoffen laufen, sollen demnach gar nicht erst angeschaltet werden.

Debatte um Weiterbetrieb der Atomkraftwerke

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich hinter den Vorschlag von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gestellt, über den Jahreswechsel hinaus zwei der drei verbliebenen Atomkraftwerke als Notreserve bereitzuhalten. "Grundsätzlich bleibt es beim Ausstieg aus der Atomenergie", sagte der SPD-Politiker in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch).

Bundeskanzler Olaf Scholz beim Petersberger Klimadialog  / © Christoph Soeder (dpa)
Bundeskanzler Olaf Scholz beim Petersberger Klimadialog / © Christoph Soeder ( dpa )
Quelle:
KNA