Papst Franziskus hat die Führungsspitze der Weltsynode zu einem Gespräch im Vatikan empfangen. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, waren Synoden-Generalsekretär Kardinal Mario Grech und "Generalrelator" Kardinal Jean-Claude Hollerich am Freitagmorgen beim Papst. Mit dabei waren auch die beiden Untersekretäre, Bischof Luis Marin de San Martin und Schwester Nathalie Becquart, sowie als Berater der Jesuitenpater Giacomo Costa.
Aufsehenerregende Predigt im Petersdom
Am Dienstag hatte Franziskus in einer aufsehenerregenden Predigt im Petersdom die katholische Kirche aufgerufen, die Polarisierung in ein konservatives und ein fortschrittliches Lager zu überwinden. Zugleich hatte er das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) als Richtschnur für das Handeln der Kirche beschworen. Die historische Versammlung, die vor 60 Jahren im Vatikan begann, brachte eine Fülle von Reformen in kirchlicher Lehre und Praxis.
Weltsynode folge Spur des Konzils
Am Montag hatte das Synodensekretariat in einer Erklärung betont, dass die vom Papst 2019 ausgerufene Weltsynode der Spur des Konzils folge. Die Lehre des Konzils vom Volk Gottes, die auf der "Würde und Freiheit der Kinder Gottes" basiere, sei auch das Fundament für den weltweiten synodalen Prozess.
In den vergangenen Wochen hatte es in Sozialen Netzwerken vereinzelte Kritik an dem von Papst Franziskus gewollten weltweiten synodalen Prozess gegeben. Dieser könne die dogmatischen und hierarchischen Fundamente der Kirche erschüttern, hieß es warnend aus konservativen Kreisen.
Skeptiker auch bei Polnischer Bischofskonferenz
Zuletzt hatte sich die Vollversammlung der Polnischen Bischofskonferenz am Dienstag und Mittwoch in Kamien Slaski mit dem synodalen Prozess auseinandergesetzt. Auch in ihren Reihen gibt es Skeptiker. Kardinal Grech nahm als Gastredner an der Versammlung teil und warb mit Nachdruck für das Projekt des Papstes.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Schlusserklärung hoben die polnischen Bischöfe die Bedeutung der Synodalität, des Zuhörens und des Dialogs hervor. Zugleich bekräftigten sie, es sei wichtig zu unterscheiden, was wirklich vom Geist Gottes gewollt sei.