Dabei hätten alle Kinder und Jugendlichen ein Recht auf gesundes Aufwachsen, sagte Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks, Holger Hofmann, der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Statistisch gesehen seien arme Kinder "deutlich anfälliger für Übergewicht, haben eher motorische Entwicklungsprobleme, sind empfänglicher für Karies-Erkrankungen und stärker von psychischen Gesundheitsproblemen betroffen", erklärte Hofmann. Zudem neigten sie eher zu Verhaltensauffälligkeiten und Sprachstörungen.
Politik muss Maßnahmen ergreifen
Bund, Länder und Kommunen müssten Maßnahmen auf den Weg bringen, die das Gesundheitsrisiko von armutsbetroffenen Kindern reduzierten. Zudem müssten Schulen und Kitas über gesundes Leben aufklären.
Hofmann kritisierte auch die Versorgung mit Kinder- und Jugendärzten als nicht ausreichend. "Es darf nicht sein, dass Eltern nach der Geburt eines Kindes oder nach einem Umzug keine Kinderärztin oder keinen Kinderarzt finden, oder für sich und ihre Kinder unzumutbar weite Wege auf sich nehmen müssen.
Es braucht dringend Mechanismen der Bedarfsplanung und Bedarfsdeckung im Bereich pädiatrischer Betreuung, sonst droht insbesondere die Vorsorge auf der Strecke zu bleiben", so der Experte.