Das sogenannte Reliquiar enthielt Überreste von Niels Stensen (1638-1686), der in der katholischen Kirche als Seliger verehrt wird. Es befand sich im Sockel einer Büste des bedeutenden Kirchenmanns.
Durch die Tat sei ideell ein großer Schaden entstanden, erklärte Domdechant Weihbischof Johannes Wübbe laut Mitteilung. "Niels Stensen hat eine hohe Bedeutung - als Bischof, der im Norden Deutschlands seinen Glauben durch eine authentische Lebensführung bezeugt hat und als Mann, der Naturwissenschaften und Glaube auf das beste miteinander verknüpfte." Wübbe bat die Diebe, die Reliquie wieder zurückzugeben. "Sie würden vielen Menschen damit eine Freude machen."
Um Stensens Segen zu empfangen
Der in Kopenhagen geborene Stensen studierte zunächst Medizin. Während eines Italienaufenthaltes wandte sich der evangelisch Getaufte der katholischen Kirche zu und wurde zunächst Priester und später Bischof. Als solcher war er für Norddeutschland und Skandinavien und damit auch für die Region Osnabrück zuständig. Seine Reliquie kam 1988, dem Jahr seiner Seligsprechung, nach Osnabrück.
Selige haben aus Sicht der Kirche vorbildlich aus dem Glauben heraus gelebt. Reliquien - vom lateinischen "reliquiae" (Überreste) abgeleitet - sind die sterblichen Überreste von Seligen oder Heiligen. Christen verehren Reliquien bereits seit früher Zeit, um sich der Toten zu erinnern oder deren Segen zu empfangen.