Kenias Bischöfe wollen Verfassungsreform gegen LGBTQ

"Kulturelle und religiöse Werte stärken"

Kenias katholische Bischöfe fordern eine Verfassungsreform zum Schutz von Ehe und Familie. Damit reagieren sie auf ein Urteil des Obersten Gerichts, das LGBTQ-Lobbyisten die offizielle Registrierung ihrer Organisationen gestattet.

Im ostafrikanischen Kenia droht Homosexuellen eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis / © DisobeyArt (shutterstock)
Im ostafrikanischen Kenia droht Homosexuellen eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis / © DisobeyArt ( shutterstock )

Dazu heißt es in der aktuellen Erklärung der Bischöfe: "Wir fordern eine Verfassungsänderung, um unsere kulturellen und religiösen Werte hinsichtlich Ehe und Familie zu stärken."

Die englische Abkürzung LGBTQ steht vor allem für nicht-heterosexuelle Menschen, die sich etwa als lesbisch, schwul oder queer identifizieren. Varianten sind LGBTQI, LGBTIQ+ oder LGBTQIA+. Jeder Buchstabe steht für eine eigene sexuelle Orientierung oder Identität.

Kontroverse Debatte nach Papst-Aussage

In Afrika zeichnete sich zuletzt eine ideologische Spaltung zwischen örtlichen Kirchenführern und dem Vatikan ab: Kurz nachdem sich Papst Franziskus im Februar gegen eine Kriminalisierung von Homosexuellen ausgesprochen hatte, forderten einige katholische und anglikanische Bischöfe härtere Sanktionen gegen Betroffene.

Homosexualität steht in mehr als 30 Ländern Afrikas unter Strafe. Für Aufsehen sorgte kürzlich vor allem Uganda. Dort verabschiedete das Parlament im März ein neues Gesetz gegen sexuelle Minderheiten, wonach jeder bestraft werden kann, der sich nicht als heterosexuell identifiziert. Für "verschärfte Arten von Homosexualität" sieht der Entwurf gar die Todesstrafe vor. Internationale Menschenrechtsorganisationen appellierten an Präsident Yoweri Museveni, sein Vetorecht gegen das Gesetz einzulegen.

Ugandischer Anwalt kündigt Widerstand gegen Anti-LGBT-Gesetz an

Der ugandische Menschenrechtsanwalt und Aktivist Nicholas Opiyo hat Widerstand gegen das Gesetzesvorhaben zur Verfolgung sexueller Minderheiten angekündigt. Das vom Parlament verabschiedete Gesetz entspreche nicht den grundlegenden Normen der Verfassung, sagte der geschäftsführende Direktor der Menschenrechtsorganisation "Chapter Four" dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Kampala. "Wir werden auf jeden Fall dagegen vorgehen, sollte der Präsident unterzeichnen."

Symbolbild: Protest gegen Haltung der Regierung Ugandas zu Homosexualität. / © John Gomez (shutterstock)
Symbolbild: Protest gegen Haltung der Regierung Ugandas zu Homosexualität. / © John Gomez ( shutterstock )
Quelle:
KNA