Bischöfe sehen Geburtenmangel wegen hoher Arbeitslosigkeit

Kinderwunsch aufgeschoben

Die hohe Arbeitslosenquote bei jungen Menschen haben die katholischen Bischöfe Italiens in einer Botschaft zum 1. Mai beklagt. Zugleich stellten sie eine Verbindung zur anhaltend niedrigen Geburtenrate des Landes her.

Symbolbild Frau mit einem Schwangerschaftstest / © Vera Petrunina (shutterstock)
Symbolbild Frau mit einem Schwangerschaftstest / © Vera Petrunina ( shutterstock )

Sie forderten eine Förderung der Ausbildung und Beschäftigung von jungen Menschen, um den Trend zur Entvölkerung in ländlichen Regionen des Südens zu bremsen. 

Jugendarbeitslosigkeit besonders im Süden

Weiter heißt es in der in Rom am Montag veröffentlichten Erklärung, die Daten zur Jugendarbeitslosigkeit seien insbesondere in Süditalien beunruhigend. Ein Viertel der jungen Menschen habe keine Arbeit. "Wir müssen uns fragen, wieviel unser Land investiert, um den jungen Menschen eine Zukunftsperspektive zu geben", so die Bischöfe.

Symbolbild Jugendliche mit leerem Geldbeutel / © Chester-Alive (shutterstock)
Symbolbild Jugendliche mit leerem Geldbeutel / © Chester-Alive ( shutterstock )

Letztlich sei das Fehlen beruflicher Perspektiven ein Grund für die dramatisch abnehmende Geburtenrate in Italien. Es führe dazu, dass die Entscheidung für Kinder immer weiter aufgeschoben werde. 

Entscheidung zur kostenlosen Anti-Baby-Pille im Mai

Unterdessen haben katholische Familienvereinigungen die für Mitte Mai angekündigte Entscheidung der italienischen Arzneimittelbehörde AIFA kritisiert, die Anti-Baby-Pille künftig kostenlos an alle Frauen abzugeben, die sie haben wollen. Die Vereinigung "Pro Vita & Famiglia" (Für das Leben und die Familie) nannte das Vorhaben "schwerwiegend und gefährlich". 

Ein Sprecher der kirchennahen Aktion "Family Day" wies darauf hin, dass die Entscheidung angesichts der niedrigen Geburtenrate Italiens genau in die falsche Richtung gehe. Die italienische Regierung unter Giorgia Meloni hatte den Einsatz gegen die sinkende Geburtenrate des Landes zu einem ihrer wichtigsten politischen Ziele erklärt.

Tag der Arbeit

Der Internationale Tag der Arbeit am 1. Mai ist in Deutschland und vielen anderen Staaten ein gesetzlicher Feiertag. Seine Geschichte ist fast 130 Jahre alt. Am 1. Mai 1886 begann in den USA ein mehrtägiger Generalstreik mit rund 400.000 Beschäftigten, um den Acht-Stunden-Tag durchzusetzen. Auch in Chicago versammelten sich mehrere Tausend Arbeiter auf dem Haymarket. Nach zwei Tagen eskalierte die Situation.

1. Mai - Berlin: Aktion zum Tag der Arbeit / © Christoph Soeder (dpa)
1. Mai - Berlin: Aktion zum Tag der Arbeit / © Christoph Soeder ( dpa )
Quelle:
KNA