In der Region Witebsk im Norden des Landes seien zwei römisch-katholische und ein griechisch-katholischer Priester abgeführt worden, berichtet die Organisation Christian Vision for Belarus. Die Behörden hätten ihre Mobiltelefone und Computer beschlagnahmt.
Die römisch-katholischen Priester stammen demnach aus der Stadt Mjory und einem Nachbarort, wo sie Pfarreien leiten. Der griechisch-katholische Geistliche wurde laut Christian Vision for Belarus in Polzok festgenommen.
Unterdrückung von Kritik
Die Behörden in Belarus unterdrücken jede öffentliche Kritik am Regime von Machthaber Alexander Lukaschenko und dessen Unterstützung für Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Selbst das Zeigen der ukrainischen Fahne auf Facebook-Profilen wurde bereits geahndet. Gerichte verurteilten wiederholt auch Geistliche verschiedener Konfessionen. Im Juli 2022 musste etwa ein katholischer Geistlicher für 15 Tage ins Gefängnis, weil er gegen Vorschriften für die Organisation von Großveranstaltungen verstoßen haben soll.
Rund zehn Prozent der Belarussen sind katholisch. Wegen der massiven staatlichen Repressionen halten sich die Bischöfe des Landes mit Kritik an Menschenrechtsverletzungen zurück.
Vatikanbotschafter zu Besuch
Der belarussische Außenminister Sergej Alejnik hatte zuletzt am Montag den Vatikanbotschafter Erzbischof Ante Jozic empfangen. Dabei hätten beide Seiten ihr Interesse bekräftigt, ihre Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen fortzusetzen, teilte das Ministerium mit. Laut Jozic ging es in dem Gespräch auch um den Besuch des Leiters der Vatikanbehörde für die Ostkirchen, Erzbischof Claudio Gugerotti, im bedeutendsten katholischen Wallfahrtsort von Belarus, Budslaw, Ende Juni.