"Es wird immer schwieriger, die Menschen, die von Gewalt bedroht werden, zu erreichen. Auch das Leben unserer Mitarbeitenden ist gefährdet", erklärte Länderreferent Johannes Schildknecht am Dienstag.
Rund ein Viertel der Bevölkerung sei wegen Bedrohungen durch bewaffnete Gruppen in der Provinz derzeit auf der Flucht – insgesamt über sechs Millionen Menschen. In Lagern lebten die Menschen unter prekären Verhältnissen und seien weiterhin nicht geschützt, so Schildknecht. "Unsere Mitarbeitenden berichten von Überfällen auf Geflüchtetencamps, bei denen Männer, Frauen und Kinder getötet werden."
Angebote ausgeweitet
Vor dem Hintergrund zunehmender Gewalt hat das Hilfswerk den Angaben zufolge seine Angebote in der nordöstlich gelegenen Region Ituri an der Grenze zu Uganda ausgeweitet. "Wir verteilen Bargeld, damit die Vertriebenen Lebensmittel kaufen können, und Matratzen und Decken. Der Schwerpunkt unserer Hilfe liegt auf den Gesundheitseinrichtungen, um die medizinische Versorgung aufrecht zu erhalten", erklärte Schildknecht. Derzeit fehle es den Menschen an allem. "Viele können ihre Felder nicht mehr bestellen und haben keine Möglichkeiten mehr, ihre Familien zu ernähren."
Die Lage im Osten der Demokratischen Republik Kongo gilt seit längerem als kritisch. Die Regierung hat dort faktisch keine Amtsgewalt mehr, bewaffnete Gruppen haben größtenteils die Herrschaft übernommen. Die Regierung in Kinshasa wirft dem Nachbarstaat Ruandavor, die Rebellen zu unterstützen.