Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, hat die Entscheidung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kritisiert, sich ab 2025 nicht mehr an der ökumenischen "Woche für das Leben" zu beteiligen. "Wir sind von der Entscheidung eiskalt erwischt worden", sagte er am Samstag vor der Landessynode in Stuttgart.
Er verstehe nicht, warum der Rat der EKD zuvor nicht die Erfahrungen der einzelnen Landeskirchen mit der Aktionswoche abgefragt habe. Man werde auf Landesebene prüfen, wie man so ein Format fortsetzen könne.
Zu wenig mediale und gesellschaftliche Resonanz
Die Aktionswoche wurde 1991 erstmals auf Initiative des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz begangen. 1994 trat der Rat der EKD der Initiative bei. Die ökumenische Initiative macht auf die Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit des menschlichen Lebens in all seinen Phasen aufmerksam.
Die EKD hatte ihre Entscheidung Ende Juni damit begründet, dass die "Woche für das Leben" zuletzt zu wenig mediale und gesellschaftliche Resonanz gefunden habe. Künftig wolle sich die EKD in anderen Formaten für die Themen des Lebensschutzes engagieren, hatte ein Sprecher erklärt.