Sie äußerte sich am Dienstag anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut.
Zur Finanzierung dieser Wohnung in Berlin-Moabit (Turmstraße 21) fehlten dem Wohlfahrtsverband ab 2024 jährlich 355.000 Euro, so die Caritas-Chefin bei einem Besuch der Einrichtung. Weitere 120.000 Euro brauche die Ambulanz der Caritas für obdachlose Menschen. Wegen einer Renovierung ihrer Räume am Bahnhof Zoo ist die Ambulanz derzeit neben der Krankenwohnung untergebracht.
Die vor fünf Jahren eröffnete Krankenwohnung hält nach Angaben der Leiterin Bianca Rossa 20 Betten vor, davon fünf für Schwerstkranke und Sterbende. 2023 seien in der Wohnung 172 Menschen versorgt worden, in diesem Jahr bereits 145.
Ehrenamtliches Engagement für Krankenwohnung
Für ihre Versorgung engagieren sich ehrenamtlich 22 Ärzte sowie hauptamtliche Pflegekräften, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.
Sie bemühen sich um die notwendigen Anträge und Ausweispapiere, damit die Patienten in das Regelsystem der Krankenversorgung aufgenommen werden. Nach Angaben von Rossa ist dies in über 50 Prozent der Fälle erfolgreich, so dass sie nach ihrem Aufenthalt in der Krankenwohnung nicht mehr auf die Straße zurück müssen.
Kostka begrüßte, dass der Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses eine ursprünglich geplante Kürzung der Landesmittel für Krankenwohnung und Ambulanz zurückgenommen hat. "Es ist ein ersten Schritt, aber bei weitem nicht genug, weil die Kosten für Personal und Medikamente stark gestiegen sind."
Den jährlichen Bedarf allein der Krankenwohnung bezifferte Kostka auf künftig 1,5 Millionen Euro. Diese Finanzierung sicherzustellen, sei "eine Frage der humanitären Prioritätensetzung". Es dürfe nicht soweit kommen, dass kranke Menschen ohne Wohnung "auf der Straße sterben".
Der Leiter der Caritas-Wohnungslosenhilfe, Frank Petratschek, betonte, die Krankenwohnung sei eine erhebliche Entlastung des öffentlichen Gesundheitssystems. Obdachlose Menschen ohne Krankenversicherung in der Caritas-Einrichtung zu versorgen, sei für den Staat viel günstiger, als sie in Notfällen in Krankenhäusern aufzunehmen.