Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Bernhard Kotsch, schrieb am Freitag auf der Plattform X dazu: "Wir freuen uns, dieses Stück deutschsprachiger Geschichte inmitten des Vatikans zu erhalten und die Sicherheit für alle Besucher und Gäste zu gewährleisten!"
Renovierung dringend notwendig
Seit Jahren muss das Institut vor allem aufgrund von Wasserschäden renoviert werden. Dafür und für Umbauarbeiten hatte der Deutsche Bundestag im Jahr 2021 gestreckt auf mehrere Jahre 15 Millionen Euro bereitgestellt. Zudem will die Deutsche Bischofskonferenz die Einrichtung stärker als bisher als Ort der Begegnung und des religiösen und wissenschaftlichen Austauschs nutzen.
Der Komplex innerhalb der Vatikanmauern gehört der mehr als 500 Jahre alten und deutschsprachigen "Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes". Aus deren Leitung unterschrieb als Kämmerer Franco Reale den Vertrag mit Kotsch. Zu dem historisch einmaligen Gebilde in Rom gehören ein Friedhof, eine Kirche, ein Theologen-Kolleg und eine Niederlassung der Görres-Gesellschaft.
Nutzung geht auf Jahr 800 zurück
Der Campo Santo Teutonico grenzt an den Vatikanstaat, gehört aber nicht zu dessen Staatsgebiet. Seit dem 8. Jahrhundert werden dort Pilger aus dem deutschen Sprachraum bestattet. Papst Leo III. schenkte das Gelände im Jahr 800 Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom.
Heute wohnen im Collegio Teutonico Priester und Laien, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der vatikanischen Kurie tätig sind. Seit März leitet der Augsburger Bistumspriester Konrad Bestle die Einrichtung.